Microsoft dünnt Sicherheit für Longhorn aus
Wenn die erste Version der nächsten Betriebssystem-Generation Longhorn auf den Markt kommt, wird von NGSCB bloß ein Bruchstück an Bord sein.
Microsoft hat die für Longhorn angekündigte Sicherheitstechnik NGSCB (Next Generation Secure Computing Base) weiter abgespeckt. Wenn die erste Version der nächsten Betriebssystem-Generation auf den Markt kommt, wird von NGSCB bloß ein Bruchstück an Bord sein.
Zu Beginn soll lediglich ‘Secure Startup’ zusammen mit Longhorn gelauncht werden. Microsoft-Chef Bill Gates sagte jetzt auf der hauseigenen Konferenz WinHEC, das neue Betriebssystem werde Weihnachten 2006 verfügbar sein. ‘Secure Startup’ ist eine Sicherheitsfunktion, die es unter anderem einem Laptop-Dieb verwehrt, das System von einer CD aus zu booten, um die installierten Schutzmechanismen des Geräts zu umgehen.
NGSCB war ursprünglich als umfangreiches Security-Konzept extra für Longhorn angekündigt worden. 2002 erstmals erwähnt, sollte es das Betriebssystem von den Applikationen trennen und Daten beider sollten sich nicht in die Quere kommen. Damit wollte man vermeiden, dass beispielsweise Viren über das Betriebssystem zu Anwendungen wie Mail vordringen, um sich selbstständig weiter zu verbreiten. Seit seiner theoretischen Präsentation ist nun eine Weile vergangen und vieles ist nicht mehr wie ehemals angedacht. NGSCB hängt an allen Ecken und Enden. Die einzelnen Komponenten werden nicht rechtzeitig zum Start von Longhorn fertig sein.
Das ist für die Anwender in zweierlei Hinsicht keine gute Nachricht. Zum einen werden sie Longhorn unsicherer kaufen als sie das wahrscheinlich erwartet hatten. Außerdem scheint es laut Presseberichten so zu sein, dass selbst diejenigen, die Geräte mit dem Logo ‘PC Ready’ erwerben – es soll die Longhorn-Fähigkeit beweisen – am Ende ohne den Support für NGSCB dastehen.