Microsoft will Enterprise Instant Messaging (EIM) jetzt auch auf mobile Geräte bringen. Dazu wird Redmond auch eine Produkt-Partnerschaft mit dem Konkurrenten Research in Motion (RIM) eingehen. Von dem kanadischen Hersteller kommt der ‘BlackBerry’ E-Mail-Push-Dienst und die entsprechenden mobilen Geräte.
Der BlackBerry Enterprise Server werde dann in den Office Live Communications Server 2005 integriert. BlackBerry-Anwender können so über ihre Handhelds auf den IM-Dienst des Live Communications Server zugreifen.
Der gemeinsame Ansatz macht für beide Unternehmen Sinn. “Wir sehen einen ganz natürlichen Bedarf für mobile Dienste”, erklärte Monica Basso, Analystin bei der Unternehmensberatung Gartner im Gespräch mit silicon.de. Denn Mobilität würde für immer mehr Arbeiter zum Thema. Daher glauben die Wirtschaftsbeobachter von Gartner, schon 2008 werden Dienste wie etwa Wireless E-Mail in jedem Gerät untergebracht sein.
Noch sei RIM bei Wireless E-Mail Marktführer, doch auch Microsoft plane hier – etwa mit ‘Magneto’ – ebenfalls einen Wireless Mail-Dienst. Das ist natürlich für BlackBerry eine massive Bedrohung. Noch vor der Nachricht der Kooperation zwischen den beiden Unternehmen, forderte daher Basso: “RIM muss sein Business Modell ändern.” Vorstellbar sei da eine Trennung von der Technologie und den Geräten, die aber etwa 70 Prozent des Umsatzes von RIM ausmachten. Der Dienst könnte zum Beispiel in Lizenzen auch an andere Hersteller abgegeben werden.
Jetzt wird RIM einen BlackBerry-Client für den Live Communications Server entwickeln, über den die Geräte in einer abgesicherten Verbindung mobil auf die Collaboration-Software von Microsoft zugreifen können. Gegen Ende des Jahres werde das Produkt zu haben sein, eine Testversion stehe voraussichtlich ab September zur Verfügung. Der Instant Messaging Service ist nicht wirklich ein Garant, dass RIM weiterhin quasi den De-facto-Standard für Wireless E-Mail liefert, aber sicherlich für viele Unternehmen ein interessantes Zusatzfeature.
In den nächsten fünf Jahren, so glaubt man bei Gartner, werden ohnehin die Kommunikations-Kanäle zusammenwachsen. “Man wird einen einzigen Client haben, der verschiedene Kanäle abdeckt. Die Software wird dann über die geeignetste Möglichkeit entscheiden.” Hat der Angesprochne etwa eine Abwesenheitsnotiz hinterlassen, wird die Nachricht nicht als IM-Nachricht weitergeleitet, sondern als normale E-Mail.
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