Bildwirkerei: Holo-Speicher als Videoarchiv
Über holografischen Speicher wird schon lange geredet, jetzt sollen dem Reden endlich Taten folgen.
Über holografischen Speicher wird schon lange geredet, jetzt sollen dem Reden endlich Taten folgen. Der auf Holo-Storage spezialisierte US-Anbieter InPhase will zusammen mit Maxell den ersten Prototypen eines kommerziellen holografischen Datenspeichers vorstellen.
Das Produkt hat den Namen ‘Tapestry’ bekommen. Der Begriff stammt eher aus der Textil verarbeitenden Branche und bedeutet so viel wie Bildwirkerei. Insofern passt der Name ganz gut, soll Tapestry doch vor allem beim Sichern von Videos helfen. 300 GByte fasst das Laufwerk bei Transfergeschwindigkeiten von 27 MBit/s. Der Speicherplatz entspricht etwa 35 Stunden Videos in einer Qualität, die für Broadcasting-Angebote locker ausreichend sei.
InPhase hat eine Technik entwickelt, bei der Daten noch enger auf den Träger geschrieben werden können. Sie nennt sich ‘Polytopic Recording’ und schreibt Daten über mehrere Ebenen auf die gleiche Stelle. Auf diese Weise lassen sich auf einer Fläche von etwa 2,5 Quadratzentimeter bis zu 200 Gigabit an Daten, umgewandelt in Hologramme, ablegen. Der Prototyp ist einmal beschreibbar und soll sich so für Archive empfehlen. Die Technologie werde künftig in alle InPhase-Produkte implementiert, so der Hersteller. Tapestry unterstützt derzeit iSCSI und Windows als Betriebssystem. Die Verantwortlichen planen für die Zukunft Laufwerke mit bis zu 1,6 TByte an Speicherkapazität.
Das Unternehmen InPhase wurde nach einem Lucent-Spin-off 2000 gegründet. Maxell wurde der größte Anteilseigner. OEMs für das Produkt sollen ab dem kommenden Jahr beliefert werden, Preise sind noch nicht bekannt.