Adobe Systems wird für 3,4 Milliarden Dollar in Aktien den Softwarehersteller Macromedia übernehmen. Die beiden Unternehmen bieten nicht nur ein vergleichbares und umfassendes Spektrum an Software für Dokumenten-Management und Publishing-Tools, sondern besitzen jeweils zumindest eine Technologie, die sich weltweit auf beinahe jedem Rechner befindet.
So stammt der Acrobat-Reader für PDF-Dateien (Portable Document Format) aus dem Hause Adobe. Und praktisch jeder Browser kann Flash, das Videos oder Animationen auf Webseiten bringt. Damit könnte das neue Unternehmen, sollte die Transaktion bis zum Herbst abgeschlossen sein, sogar dem Softwaremonolith Microsoft gefährlich werden. Flash wie Reader sind jeweils auf mehr Geräten als das Betriebssystem Windows von Microsoft.
Die Unternehmenskulturen der beiden Hersteller seien so ähnlich, dass “sie vermutlich Zwillinge sind, die bei der Geburt getrennt wurden”, erklärte Bruce Chizen, CEO bei Adobe und künftig auch bei Macromedia, im Wallstreet Journal. Steven Elop wechselt vom Macromedia-CEO-Posten zum President für weltweite Operationen. Beide führen im Übrigen weniger Kostenreduzierung, als vielmehr Wachstumsaussichten als Motiv für diese Übernahme ins Feld.
Die Produkte würden sich gut ergänzen, aber dabei gebe es auch Überlappungen, wie Bola Rotibi, Senior Analyst bei Ovum, erklärte. Das sei ein Problem, das in der Zukunft angegangen werden müsse. Beide hätten jedoch großartige Cross-Platform-Technologien, “und wenn sie die Allgegenwärtigkeit des PDF Readers und von Flash ausnützen können und sie sich auf das Mantra ‘Jeder Nutzer, überall’ konzentrieren, dann werden beide in einer glänzenden Position sein, künftig die Richtung der Industrie zu bestimmen.”
Spätestens seit Adobe begonnen hat, den Reader auch auf Handhelds und Handys zu bringen, dürfte den Redmondern der Acrobat vom Dorn zum Balken im Auge herangewachsen sein. Schon seit einiger Zeit wird PDF von Microsoft als langfristige Bedrohung angesehen. In Longhorn, so glaubt die Industrie, werde Microsoft Technologien integrieren, mit denen sich das Adobe-Tool erübrigt. Analysten sehen schon die Vorzeichen einer schweren Auseinandersetzung zwischen den beiden Unternehmen am Himmel aufziehen.
Chizen glaubt sich zusammen mit Macromedia aber gegenüber Microsoft im Vorteil. “Beide Unternehmen haben sich auf einen Bereich konzentriert, den Microsoft nicht angegangen ist.” In dem größeren Verbund hofft er, besser gegen die Konkurrenz aus Redmond gewappnet zu sein.
Adobe gibt für jede Macromedia-Aktie in einem festgelegten Tauschverhältnis 0,69 Adobe-Anteile aus. Für die Aktionäre bedeutet das knapp 42 Dollar und rund 25 Prozent mehr als die 33,5 Dollar, die das Macromedia-Papier an der Nasdaq bei der Bekanntgabe der Übernahme wert war. Adobe teilte mit, dass bereits beide Boards der Übernahme zugestimmt hätten.
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