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Mitarbeiter in Call Centern als Zielscheiben des Hasses

‘Rattenfresser’ ist wohl noch eines der gelinderen Schimpfworte, die sich zumeist indische Mitarbeiter in Call Centern gefallen lassen müssen. Immer mehr nutzen vor allem US-Bürger solche Telefon-Dienste, einzig um ihrem Frust freien Lauf zu lassen und die Mitarbeiter zu belästigen. Das bleibt auch nicht ohne Folgen für die indischen Bürger in den USA selbst.

Immer öfter tauchen so genannte Hass-Seiten im Netz auf. Nicht selten mit der Aufforderung, in einem Call Center in einem Vorort von Kalkutta mal so richtig Dampf abzulassen. Andere beschweren sich auf solchen Seiten, dass Dinge wie Bankdaten nicht in die Hände von Ausländern gehörten, schließlich seien das ja keine T-Shirts oder Spielzeuge.

Manche dieser Seiten haben zum Fernziel, die Jobs wieder nach USA zu bringen. Ein verstörter Mitarbeiter, der zahllose einminütige Anrufe von US-Bürgern bekommt, werde irgendwann ein Feindbild gegen US-Bürger entwickeln und dann schlechten Service leisten, so die Hoffnung. Die Jobs, so die naive Annahme des Seiten-Betreibers, würden dann wieder ins Land kommen. Das berichtete die Indian Times in einem Artikel mit der Überschrift: “Ich habe eine Inderin zum Weinen gebracht, das schaffst Du auch!”

SAALT (South Asian American Leeders of Tomorrow), eine gemeinnützige US-Organisation, sieht dabei auch ernste Auswirkungen auf die Migranten in den USA. Die sehen sich jetzt als politische und wirtschaftliche Sündenböcke missbraucht. Die Folge dieser Entwicklung, so klagt die Organisation, seien Sterotypisierung und so genannter Outsourcing-Rassismus.

Die Wurzeln dieser Entwicklung erkennt SAALT in der Tatsache, dass Menschen in den USA ihre Jobs durch Outsourcing verloren haben. Dadurch würde eine “intolerante” Haltung hervorgerufen. Die Organisation empfiehlt ihren Mitgliedern als Gegenmaßnahme, die politische Debatte auszuweiten und zu intensivieren.

Silicon-Redaktion

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