Inzwischen kann man problemlos Microsoft und die EU mit einem alten Ehepaar vergleichen, das sich streitet, sich einigt – und wieder streitet, um sich danach erneut wieder Freund zu sein. Im Moment ist wieder schlechte Stimmung, denn Microsoft hätte auf eine Anfrage der Europäischen Kommission bezüglich Wettbewerbsstreits am Montag antworten müssen. Das ist bis dato nicht passiert.
Die zuständige Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes wartet noch immer auf Antwort zur Frage, wie sich der Softwareriese aus Redmond die Umsetzung der Auflage vorstellt, wonach eine Gruppe von Unabhängigen die Einhaltung der EU-Forderungen überwachen soll. Microsoft mag sich aber nicht in die Karten gucken lassen und hatte vergangenen Monat ein Veto diesbezüglich eingelegt. Die EU wies das Ansinnen zurück.
Jetzt wird vermutet, so die New York Times, dass man in Redmond versuche, Brüssel hinzuhalten. Das wiederum hat Microsoft aber durch einen Sprecher verneinen lassen, die Antwort sei vielmehr in Arbeit. Außerdem stehe man in stetigem Kontakt mit der EU, und die habe bislang keine Anzeichen von Ungeduld signalisiert.
2004 war Microsoft wegen Wettbewerbsverstößen zur Zahlung einer Rekordsumme von fast 500 Millionen Euro verurteilt worden. Dazu hatte die EU dem Hersteller diverse Auflagen erteilt, die zum Teil inzwischen umgesetzt sind. So wird es eine Windows-Version ohne das Multimedia-Tool Mediaplayer geben, und auch bei den Server-Lizenzen hat sich bereits etwas bewegt. Noch sind aber nicht alle Auflagen in vollem Umfang umgesetzt.
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