VoIP-Qualität wird den Ansprüchen kaum gerecht
VoIP hat gegenüber der Festnetztelefonie noch einiges aufzuholen. Das hat eine Umfrage in den USA zutage gebracht.
Voice over IP (VoIP), oft als Internettelefonie bezeichnet, lässt noch Wünsche offen. Das hat Keynote Systems, ein US-Unternehmen für die Prüfung von Website-Performance und VoIP, festgestellt. Dabei gab es vor allem Mängel bei der Sprachqualität und der Zuverlässigkeit.
Im Mai und Juni dieses Jahres haben die Forscher eine Reihe von gemessenen Langstreckentelefonaten geführt, und zwar über VoIP mit Termination (Abschluss der Übertragung mit technischem Widerstand) im PSTN (Public Switched Telefone Network, öffentliches Fernsprechnetz). Für die Qualitätsprüfung wurde nach Angaben der Firma ein Verfahren verwendet, das in der Industrie breit eingesetzt wird und als Standardverfahren gilt. Dabei registriert eine Software alle akustischen Feinheiten.
Etwa 150.000 solcher Anrufe haben den Testern zufolge ergeben, dass das IP-Zugangsgerät keine so große Rolle spielt: DSL-Zugang oder Modem, das war nach Angaben von Keynote-Manager Dharmesh Takker egal. Aber bei Audio-Qualität, Verzerrung, zeitlicher Verzögerung und Konsistenz der Qualitätsfaktoren über Zeit- und Distanzstrecken hinweg gab es spürbare Unterschiede. Die US-Anbieter AT&T, 8×8, Primus, Skype und Verizon können sich demnach in Sachen Zuverlässigkeit einiges bei ihrem Rivalen Vonage abgucken. Dabei wurden gemessen und verglichen: die Verfügbarkeit des Dienstes, Zahl der Aussetzer während dem Gespräch, missglückter Verbindungsaufbau und die als Cancel bekannte Lücke, wenn Anrufe ohne Vorwarnung beendet werden – aus technischen oder Sicherheits-Gründen.
Aber bei der Audio-Qualität und Konsistenz schneidet AT&T mit eigenem Backbone demnach am besten ab. Denn die Leitungsqualität unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. Dabei ist es nicht nur für den untersuchten US-Markt entscheidend, über welches Backbone die Daten gehen und wer unterwegs mit wem Vermittlungsverträge hat.