Hersteller fokussieren Data Protection und heterogene SANs
Am zweiten Tag der Speicherkonferenz Storage Networking World lag das Hauptaugenmerk auf der Datensicherung und einer herstellerunabhängigen Storage-Umgebung.
Auch am zweiten Tag der Speicherkonferenz Storage Networking World (SNW) in Phoenix, Arizona, bedienten die Hersteller Topthemen der Speicherindustrie. Das Hauptaugenmerk lag auf der Datensicherung und einer herstellerunabhängigen Storage-Umgebung.
Microsoft hat seine Lösung für das Konzept ‘Continous Data Protection’ (CDP) nach Beta-Versionen für ausgewählte Unternehmen jetzt als öffentliche Beta angekündigt – und gleichzeitig umbenannt. Aus dem ‘Microsoft Data Protection Server’ ist der ‘Microsoft System Center Data Protection Manager’ (DPM) geworden. Die Disk-basierte Backup- und Recovery-Lösung bietet Microsoft mit einem zusätzlichen Software Developer Kit (SDK) für Software-Partner und einem Microsoft Operations Manager 2005 (MOM) an, der das Management vereinfachen soll. Auslieferungsbeginn soll Ende dieses Jahres sein.
CDP gilt derzeit als neues ‘Must have’ für ILM (Information Lifecycle Management) und Compliance. Die Technik soll dafür sorgen, dass Daten unter Zuhilfenahme von Snapshots rückgesichert werden, sobald eine Veränderung des Datensatzes stattfindet. Im Disasterfall könnte dann der zuletzt gesicherte Satz wieder hergestellt werden, der nicht von Trojanern oder Würmern befallen war. Basiert CDP auf einem Disk-basierten Storagesystem, so wie es auch Microsoft jetzt anbietet, dann passieren Backup und Recovery ziemlich schnell im Vergleich zu Tape-basierten Lösungen, die schlicht langsamere Zugriffsgeschwindigkeiten aufweisen.
Auch andere Hersteller setzen auf CDP. Lasso gehört dazu. Das amerikanische Unternehmen hat sich ganz auf CDP für kleine und mittelständische Unternehmen spezialisiert. Traditionell aus dem Backup-Software-Bereich kommende Hersteller wie Veritas bieten ebenfalls CDP an, allerdings liegt hier der Fokus eher auf Enterprise-Ebene.
Cisco macht in Phoenix ganz auf heterogen und hat angekündigt, Fibre Channel NAT (Network Address Translation) in sein neues Betriebssystem für die MDS 9000 Switches integrieren zu wollen. SAN-OS 2.1 soll ab Mai dieses Jahres verfügbar sein. FC-NAT erlaubt das Routing zwischen SAN-Inseln verschiedener Hersteller und gilt bei Cisco als Erweiterung des Inter-VSAN-Routings. So nennt das Unternehmen die Fähigkeit, innerhalb ‘virtueller SANs’ (Speicherumgebungen im realitätsnahen Simulationsbetrieb mit echten Daten, aber isoliert vom produktiven SAN) Daten verschiedener Fabrics untereinander hin und her zu schieben. Das soll jetzt auch auf produktiver Ebene passieren können.
Konkurrenten von Cisco, darunter Brocade und McData sind in diesem Bereich schon länger aktiv. NAT kennt der Admin schon aus dem Bereich der Firewalls. Dort kommt das Protokoll zum Einsatz, wenn man wahre IP-Adressen sozusagen verheimlichen will. In diesem Fall bekommt eine Komponente nach außen eine andere Adresse als sie im inneren Netz hat. Für SANs kann FC-NAT sinnvoll sein, um Adressierungsprobleme zu vermeiden, die durch die heterogene Umgebung entstehen können.
Network Appliance schließlich hat sich auf seinen größten Konkurrenten gestürzt und ihn quasi eingeladen, doch mitzumachen im großen Ganzen der Speichersysteme. Nach Hitachi Data Systems, Hewlett-Packard, IBM und Sun will Netapp künftig auch EMC-Systeme virtualisieren. Das soll die neue V-Series des Herstellers schaffen. Der ehemalige gFiler kooperiert dazu mit der Data ONTAP 7G Software aus dem eigenen Hause.
In Phoenix wird allerdings nur eine Demo gezeigt werden können. Die Umsetzung in der Realität, Netapp- und EMC-Kunden auf diesem Gebiet zusammenzubringen, lässt noch auf sich warten. Angeblich macht EMC hier Probleme. “Ich möchte klarstellen, dass die Virtualisierung von EMC Storage keine V-Series-Konfiguration ist, die heute verkauft und unterstützt wird. Der Grund dafür liegt nicht in mangelnder technischer Umsetzbarkeit. Alle diese Punkte könnte die NetApp V-Series in die herkömmlichen EMC-Arrays einbringen. Uns fehlt lediglich eine Vereinbarung mit EMC zur Zusammenarbeit beim Support”, sagte Patrick Rogers, Vice President Products and Partners bei Network Appliance.