Dell will in Deutschland durch Callcenter-Aufbau punkten

Während die Konkurrenz ihre Callcenter-Aktivitäten nach Indien oder noch weiter östlich verlagert, will Dell hierzulande ein Support-Center aufbauen.

Der Computerhersteller Dell Computers wird bald in Deutschland sichtbarer sein. Während die Konkurrenz ihre Callcenter-Aktivitäten nach Indien oder noch weiter östlich verlagert, will das US-Unternehmen hierzulande ein Support-Center aufbauen. Dell, so zitiert die Tageszeitung Die Welt ein internes Papier, werde bald die schleppenden Absatzzahlen in Deutschland sehr ambitioniert bekämpfen. Vor allem Geschäftskunden sollen im Fokus des Unternehmens stehen.

So soll beispielsweise der Konzernumsatz binnen 4 Jahren auf 80 Milliarden Dollar steigen. Konzernchef Kevin Rollins wies am Rande einer Analystenkonferenz in Texas darauf hin, dass der deutsche Markt “ein wenig aus dem Fokus gerückt” sei. Doch nun sei es höchste Zeit, das Geschäft dort wieder anzukurbeln.

Die Zeitung zitiert aus einem internen Ranking, aus dem hervorgehen soll, dass die deutsche Gesellschaft die schlechtesten Ergebnisse weltweit vorweise. Dell denke unter anderem darüber nach, ein Callcenter in Deutschland zu bauen, sagte Rollins. Auch als Standort für eine PC-Fabrik sei das Land noch im Rennen. Derzeit fänden hierzu in ganz Zentraleuropa Gespräche statt. Das eröffnet nach Branchenbeobachtungen allerdings auch die Möglichkeit, dass die Fabrik, die in zwei bis drei Jahren entstehen soll in Osteuropa stehen wird. Diese Produktionsstätte wäre nach Round Rock, Texas, und dem irischen Limerick die dritte weltweit.
 
Rollins zufolge hat sich Dell zuletzt in Deutschland mit Absicht zurückgehalten. Vor allem die “irrationale Preispolitik der Konkurrenz” hier – von Fujitsu Siemens über Hewlett-Packard (HP), Acer und IBM –  habe ein profitables Geschäft erschwert. Der Austausch der Geschäftsleitung und die Einsetzung des Dell-Schweiz-Chefs Alain Bandle sollen helfen, die neuen Aufgaben anzupacken. Außerdem hofft er, von den “Turbulenzen” um den Verkauf der IBM-PC-Sparte und den Führungswechsel bei HP profitieren zu können.