Microsoft will nun doch eine Itanium-Version des kommenden Longhorn-Servers veröffentlichen. Zudem planen Intel und der Softwarehersteller eine gemeinsame Marketing-Kampagne für die Highend-CPU. Die Server-Version mit Itanium-Support werde – wie der Longhorn-Server auch – 2007 das Licht der Welt erblicken.
“Wenn Microsoft in das Highend-Segement kommen will, dann sollte es auf jeden Fall neben den x64-Prozessoren auch den Itanium unterstüzen”, erklärte Andy Butler, Research Director bei dem Marktforschungsunternehmen Gartner, im Gespräch mit silicon.de. Und das jetzt bekräftigte Commitment legt den Schluss nahe, dass sich Microsoft mit Hilfe des Itaniums als Alternative für Unix-System auf RISK-Prozessoren aufbauen will.
“Unsere Position war nicht so klar, wie sie es hätte sein sollen”, erklärte Bob Muglia, Senior Vice President der Windows Server Gruppe, in einem Interview gegenüber US-Medien. “Wir engagieren uns für den Xeon, aber haben auch ein sehr starkes Engagement für den Itanium.” Bislang hat Microsoft lediglich Itanium-Support für SQL-Server 2005, das Dotnet Framework 2005 und Visual Studio 2005 angekündigt. Muglia: “Wir erwarten in den nächsten 12 bis 24 Monaten, dass eine Reihe von wirklich kritischen Anwendungen auf Microsoft-Itanium wechseln werden.”
Daneben, so Muglia weiter, werde Microsoft 1600 Itanium-Server von Hewlett-Packard (HP) kaufen. Das sorgt sowohl bei Intel als auch beim Itanium-Mitentwickler HP für Stimmung. “Auf der Itanium-Agenda waren Diskussionen mit Microsoft überhaupt nicht vorgesehen”, berichtet Rich Marcello, Senior Vice Prisident bei HPs Business-Server-Group. “Das ist die beste Nachricht, würde ich sagen, und zwar seit dem Start des Itaniums.” Er vermutet, dass wohl der Microsoft Exchange-Server in den nächsten Monaten Unterstützung für den Itanium bekommen werde. Das wäre für Marcello “der nächste logische Schritt für Microsoft, um auf die Integrity-Server zu kommen”.
Anders als Modelle mit 64-Bit-Erweiterungen ist der Itanium nicht mit herkömmlicher 32-Bit-Software kompatibel. Intel hat für den Itanium das Instruktion-Set von Grund auf neu gestaltet. 32-Bit-Anwendungen mussten mit der so genannten Execution-Layer emuliert werden, was auf die Performance fatale Folgen hatte.
Auf der ‘Route64’, so nennt sich die Informations-Tour mit der für die neue Technologie geworben werden soll, stellen Intel und Microsoft gemeinsam Anwendungen auf dem Xeon-Prozessor mit 64-Bit vor. So könne eine SAP-Business-Software 18 Prozent mehr User aufnehmen und Aktive Directory, so teilte Microsoft mit, sei unter 64-Bit rund doppelt so schnell wie mit einem 32-Bit-Betriebssystem.
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