Redmond fischt in Gewässern von IBM Global Services
Vom Betriebssystemhersteller zum Dienstleister – Steve Ballmer erklärt den Partnern, wie sich die Zusammenarbeit entwickeln wird.
Deshalb sei Microsoft mit dem Produkt ‘Managed Desktop Server’ auf den Markt gegangen. Die Zielsetzung war dabei trotz aller Anpassung an die Bedürfnisse der ersten Kunden immer eine Dienstleistung buchstäblich zu bauen, die wie ein Produkt gestrickt ist. Sie soll aber auch konfigurierbar sein wie ein Produkt, nicht wie die Managed Services marktweit es heute sind. Dieser offensichtliche Seitenhieb auf die nicht zu übersehende Global Services Abteilung von IBM und deren Ansatz, ein Heer von Beratern und Unterstützern zu beschäftigen, ist Ballmer wohl ein Dorn im Auge. Deshalb geht er anders vor.
Geschäfte, wie Microsoft sie im März dieses Jahres mit dem US-Unternehmen Energizer abgeschlossen hat, könnten dann öfter durchgeführt werden. Microsoft verhält sich hier nahezu wie ein Systemhaus, implementiert und pflegt die etwa 6000 Computer des Kunden. Dies rief damals bei den Analysten eine gewisse Akzeptanz hervor, weil Microsoft nun beginne, seine Kunden etwas näher zu betrachten und zu verstehen.
Ballmer nennt das Projekt bei Energizer und die “zwei oder drei anderen Kunden” ganz essentiell. Diese Betreuungen würden exemplarische Ergebnisse bringen und zeigen, ob sich Services tatsächlich wie ein echtes Produkt verhalten, wenn sie entsprechend gebaut wurden. “Wir werden unsere Fähigkeiten in diesem Bereich ausbauen, darauf habe ich bereits verschiedentlich hingewiesen”, sagte der CEO. Microsoft wolle seine Partner nicht vor den Kopf stoßen. Dennoch müsse das Unternehmen die Bedingungen in Bezug auf klügere Managed Services prüfen. Nur so könnten Microsoft & Partner gemeinsam auch die nächsten zehn Jahre erfolgreich sein.
Partner wie die 40 Hardwarehersteller, die allein in Deutschland für Microsoft OEM-Partner sind, können einstweilen ruhig bleiben. Hardware wird Microsoft auch nach dieser CEO-Rede nicht selbst bauen.