China produziert Zombie-PCs wider Willen
Mit der rapide steigenden Anzahl an PC-Nutzern in China steigt auch die Zahl der Rechner, die von Kriminellen verwendet werden, ohne dass der legale Nutzer etwas davon ahnt.
Mit der rapide steigenden Anzahl an PC-Nutzern in China steigt auch die Zahl der Rechner, die von Kriminellen verwendet werden, ohne dass der legale Nutzer etwas davon ahnt. Das heißt, die PCs werden zu so genannten Zombie-PCs. Diese Auffassung vertreten Sicherheits-Dienstleister und Softwareanbieter wie CipherTrust.
Demnach werden jeden Tag weltweit etwa 150.000 Computer im Privat- und Geschäftsbereich gehackt und die ursprünglichen Nutzer verlieren die Kontrolle über die Maschinen. Über zwanzig Prozent davon stehen auf chinesischem Boden, so die Security-Fachleute. Diese Zombie-PCs zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus der Entfernung von Hackern kontrolliert werden können. Diese können dort Schadprogramme ausführen und Informationen abgreifen, Geld von fremden Konten stehlen und mit falscher Identität kriminelle Geschäfte abwickeln. Meist wird der Pfad durch einen speziellen Virus geöffnet. Der PC wartet dann auf einen Befehl, egal welchen.
Kurt Baumgartner, Sicherheitsexperte von der Security-Firma SonicWall, macht die Gefährlichkeit klar. Da Chinas Wirtschaft schnell wachse, würden schnell viele Leute an die Technik herangeführt. Computer und der eigene Internetzugang gehören zum guten Ton. Allein im vergangenen Jahr wurden knapp 15 Millionen PCs nach China verkauft, bis 2010 sollen dort den Analysten zufolge 178 Millionen neue Rechner installiert sein. Diese Neukunden sind jedoch oft nicht technisch fit, so dass die Systeme ungenügend gepatcht und gewartet sind. Außerdem nehmen Firmen wie Microsoft den Riesenmarkt China nicht so ernst, dass sie Security-Bulletins und Warnungen in der Landessprache verschicken. Hier dominiert Englisch. Das alles zusammen ist offenbar ein Nährboden für Zombie-Hacks.