Der Fall ist geklärt: Es war ein Mitarbeiter der Polizei, der kürzlich turnusmäßig ausgetauschte Festplatten mit kritischen Daten aus der Polizeiarbeit nicht gelöscht, sondern auf Ebay versteigert hatte. Die zuständigen Minister sprechen von einem kriminellen Einzelfall. Ein Fehler beim Löschen der Daten werde ausgeschlossen, heißt es aus Berlin und Potsdam.
Das lässt nur die Option zu, dass der ehemalige Angestellte der Zentraldienste der Polizei absichtlich gehandelt hat. Er arbeite mittlerweile nicht mehr für die Polizei, sagt Jörg Schönbohm, Innenminister von Brandenburg. Die Festplatten seien bundesweit an Käufer versteigert worden, der Beschuldigte muss sich vor Gericht verantworten.
Die Tat war ruchbar geworden, weil ein Student, der eine der Festplatten ersteigert hatte, die Daten fand und der Polizei anzeigte. Jetzt sollen die verschwundenen Festplatten – insgesamt laut Schönbohm sieben Stück – in den nächsten Tagen wieder in die Hände der Polizei gelangen. Ob es Kopien der Daten gibt, in wessen Händen sie sich befinden – darüber schwiegen sich die Politiker aus.
Der Inhalt der Festplatten ist mittlerweile grob bekannt: Es handelt sich Medienberichten zufolge um interne Einsatzpläne, Besetzungslisten und Verfahrensweisen bei Geiselnahmen und Entführungen. Die Polizei sucht nun neue Verfahren, wie mit ausgetauschten Festplatten umgegangen wird.
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