Categories: MobileUnternehmen

Telekom bittet Kommunen für DSL-Anschluss zur Kasse

Erpressung, Augenwischerei und Bestechlichkeit – das sind, grob zusammengefasst, die Vorwürfe, die die alternativen Anbieter von TK-Diensten der Deutschen Telekom vorwerfen. Hintergrund dieser Vorwürfe ist die offenbar gängige Praxis der Telekom, sich die Versorgung von abgelegenen Städten und Gemeinden durch finanzielle oder geldwerte Gegenleistungen verschiedener Art vergolden zu lassen. Dies sei nicht angebracht.

Soweit richtig, weil die Kommunen ja auch nicht am Gewinn oder Umsatz beteiligt werden. “Die Kommunen in der DSL-Diaspora werden von der Telekom offenbar immer häufiger vor die Wahl gestellt nach dem Motto: Verschaff uns Kunden und grabe Kabelschächte, dann legen wir DSL-Kupfer neben unsere schöne, aber leider unbrauchbare Glasfaser. Das läuft nicht nur auf eine klare Subventionierung des Ex-Monopolisten hinaus, sondern bietet auch die Gewähr für die nächste Wettbewerbsverzerrung”, erklärt Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM, in dem viele regionale und City-Carrier vereinigt sind. Er nennt diese Strategie eine Subventionierung des umsatzstärksten und größten Mitbewerbers.

Eher mit Bedauern sieht der Breko, der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsanbieter, die Schritte der Deutschen Telekom. “Wir halten dieses Vorgehen – gelinde gesagt – für erpresserisch”, so Verbandspräsident Peer Knauer. Beim Ausbau ihrer Netze erhalten City- und Regio-Carrier keinerlei Zahlungen von Kommunen, führt er an. Knauer: “Solche Forderungen haben wir nie erhoben.” Ganz im Gegenteil müssten die alternativen Netzbetreiber für die Nutzung von Kabeltrassen – etwa in der Kanalisation – zahlen. Bei entsprechender regulatorischer Beschlusslage werden die Breko-Mitglieder dennoch eine halbe Milliarde Euro in den DSL-Ausbau in Deutschland investieren. Eine “Subventionierung auf Kosten der Steuerzahler” sei hierbei selbstverständlich nicht vorgesehen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

5 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

5 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

7 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

1 Woche ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

1 Woche ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

1 Woche ago