Die Informations- und Kommunikationstechnik nimmt in der Haushaltsplanung der Europäischen Union einen höheren Stellenwert ein. Die Förderung soll für die kommenden Jahre verdoppelt werden.
Zwei Milliarden Euro jährlich will Brüssel für IT-Projekte bereitstellen. Weitere 200 Millionen Euro sollen neben der Summe aus dem Haushalt hinzukommen. IT sei eine Zukunftsbranche, die gelte es voran zu bringen, lautete ein Statement im Vorfeld der Diskussion um den EU-Haushalt. Darüber wird in den kommenden Tagen beraten. Er soll erstmals für sieben statt wie zuvor fünf Jahre verabschiedet werden, beginnend mit dem Jahr 2007.
Medienkommissarin Viviane Reding sagte, Europa habe derzeit eine Führungsrolle in der IT-Branche. Erfindungen müssten schnell ausgebaut und vermarktet werden, zitiert der ORF Reding. Außerdem müsse das Vertrauen in die Forscher wieder erhöht werden. “Forschung ohne Risiko gibt es nicht.” Langfristig bringe ein Euro Investition in ein Projekt 7 Euro Gewinn, so die Kommissarin.
Mit den aufgestockten Finanzmitteln für die IT arbeitet die EU exakt in die andere Richtung als die USA. Die US-Regierung hatte erst vor zwei Tagen bekannt gegeben, die Investitionen in akademische IT-Forschungsprojekte halbieren zu wollen. Offiziell fürchten sich die Amerikaner vor zu hohen Risiken, die manche Projekte mit sich brächten. Die Erfolgschancen seien oftmals gering und am Ende müsste die Regierung noch draufzahlen.
Branchenbeobachter vermuten aber einen anderen Hintergrund. Die Truppen im Irak und die Terrorismusbekämpfung verschlinge so viel Geld, dass man an anderer Stelle sparen müsse. Nur noch 123 Millionen Dollar fließen künftig in die US-Institute und Universitäten für IT-Forschungsprojekte.
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