US-Regierung zieht Budgets aus der IT-Forschung ab

Die US-Regierung hat Investitionen in akademische IT-Forschungsprojekte beinahe halbiert. Mit weitreichenden Folgen für die Wirtschaft und die technologische Entwicklung, so die Kritiker des neuen Sparkurses. Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) begründet den Schritt mit Aufwendungen für die Truppen im Irak und die drohenden Terrorismusgefahren.

“Der Fokus liegt auf Forschungen mit hohem Risiko und hohen Rückflüssen”, so zitierte die New York Times eine Stellungnahme der Behörde. Daher wolle die DARPA sich jetzt auf Projekte beschränken, die schnellere Ergebnisse und vor allem nützliche Prototypen versprechen.

Bislang war die DARPA einer der wichtigsten Geldgeber akademischer Grundlagenforschung der IT. Viele Technologien, die heute ganz alltäglich sind, entstanden mit Fördermitteln der Behörde. Ein Beispiel ist die Internet-Suchtechnologie, auf der Suchmaschinen wie Google basieren. Bislang gingen 214 Millionen Dollar für die IT-Forschung an die Universitäten. Jetzt erhalten die Institute nur noch 123 Millionen Dollar für die Forschungsarbeit.

“Ich glaube, dass es einige großartige Technologien nicht geben wird, wenn wir sie brauchen”, kommentierte der Computer-Wissenschaftler David Patterson von der Berkeley-Universität. Er sei “besorgt und deprimiert”. Doch nicht nur für den akademischen Bereich sei der Schaden groß, auch Stimmen aus der Wirtschaft fürchten den Verlust des Innovationsmotors. Ein Professor kommentiert, es sei so, als ob man die Gans schlachte, die goldene Eier legt.

Silicon-Redaktion

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