Sicherheitsprofis greifen zur Selbstjustiz

Überzeugt davon, dass die zunehmende Virenflut ein direkter Hinweis auf eine steigende Zahl von Botnets ist, hat sich jetzt ein kleiner, exklusiver Kreis an Sicherheitsforschern zur Selbstjustiz entschlossen. Die Gruppe arbeitet ausschließlich über eine nicht-öffentliche Mailing-Liste, in die nur “geladene Gäste” aufgenommen werden. Ziel ist es, die Kommandozentrale zu enttarnen, die die Befehle an Millionen von Zombie-Computern verschickt.

“Unsere Idee ist es, Informationen zu teilen und herauszufinden, woher die Botnets ihre Instruktionen bekommen”, so Roger Thompson, Forschungsdirektor bei Computer Associates. “Wenn wir einmal den ‘Command and Control’-Server ausgemacht haben, können wir schnell handeln, um ihn außer Gefecht zu setzen”, so Thompson, der sich für die Belange der Gruppe engagiert. Zu der Vereinigung gehören nach seinen Worten mehr als 100 Computerexperten, die – inoffiziell – ihre Unternehmen repräsentieren.

Dazu gehörten Hersteller von Antiviren-Software, ISPs (Internet Service Provider), pädagogische Einrichtungen und DNS-Anbieter (Domain Name System). “Es ist einfach ein Haufen guter Leute, die daran interessiert sind, diesen Botnets den Garaus zu machen”, so Thompson. “Wir haben es hier mit einigen hochintelligenten und raffinierten Hackern zu tun, die bewiesen haben, dass sie wissen, wie man die existierenden Schutzsysteme umgehen kann.”

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

6 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

10 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago