Microsoft hat in den USA 117 Webseiten-Betreiber verklagt, die mit der Phishing-Methode persönliche Daten von Internetnutzern stehlen und missbrauchen.
Der Datenklau nehme einfach Überhand, das müsse eingedämmt werden, begründete der Software-Konzern im Wall Street Journal seinen gerichtlichen Frontalangriff. Immer öfter bemächtigen sich Phisher persönlicher Informationen wie Kreditkarten- oder Telefonnummern, Geburtsdaten oder Mailadressen, um sie für Werbezwecke zu verwenden oder, schlimmer noch, mit der geraubten Kreditkarteninformation das Konto des Eigentümers leer zu räumen.
Namentlich sind die Betreiber nicht in der Klageschrift aufgeführt. Es handelt sich vielmehr um eine so genannte ‘John Doe’-Klage. John Doe steht für das deutsche Pendant ‘Max Mustermann’ und umschreibt im Zusammenhang mit einer Klage, Beschuldigungen gegen Unbekannt. Alle Phishing-Angriffe jedenfalls, die Microsoft im Visier hat, waren auf Webseiten des Softwarekonzerns wie MSN oder den Maildienst Hotmail gerichtet.
Der Konzern versucht schon seit einiger Zeit, der Phishing-Attacken irgendwie Herr zu werden. Erst Anfang der Woche kam aus Redmond eine neue Technik, die den Datenklau im Internet verhindern soll. Mit so genannten Infokarten will Microsoft dem Anwender die Kontrolle über die persönlichen Informationen selbst überlassen. Er soll entscheiden, welche Daten veröffentlicht werden und welche nicht. Ob das die Flut an Angriffen eindämmt, ist fraglich. Auch Lösungen anderer Hersteller und Anbieter, darunter Verisign und Ebay sind derzeit nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber nichts tun wäre auch fatal.
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