IBM-Kunden bekommen Internet aus der Steckdose
Der texanische Energieversorger CenterPoint Energy mit Sitz in Houston hat bereits mit dem IT-Konzern erste Verträge geschlossen.
Für Internet aus der Steckdose oder Power-line hat sich IBM nun einen Partner gesucht. Der texanische Energieversorger CenterPoint Energy mit Sitz in Houston hat bereits mit dem IT-Konzern erste Verträge geschlossen. Dabei ist auch die Einrichtung eines neuen Labors für Test und Ausrichtung vorgesehen.
Wie die New York Times berichtet, ist CenterPoint einer der ersten Versorger in den USA, der die Technik im großen Umfang testen und zusammen mit IBM auch eines Tages einsetzen wird. Außerdem gibt es nur in New York einen kleinen Anbieter mit einem begrenzten Testlauf für Privatnutzer. Wie IBM vorab mitteilt, sind die Energieversorger aber nicht nur als Anbieter interessant, sondern würden die Technik, über die Stromleitung ins öffentliche Internet zu gehen, auch gern als ihr eigener Kunde täglich nutzen.
Beispielsweise sei damit ein kostengünstiger Weg gefunden, die Messanzeigen an entfernten Orten, zum Beispiel beim Endverbraucher, abzulesen. Ferner könnten sie Fehler im Stromnetz schneller lokalisieren und den Stromverbrauch – beispielsweise einen erhöhten Bedarf – zeitnah erkennen, statt wie bisher erst Stunden später. Dafür sollen die neuen breitbandigen Dienste geeignet sein.
Sie sind technisch gesehen eine Internetverbindung über das Stromnetz, das auch andere als die elektrischen Impulse transportieren kann, sofern die Netze entsprechend abgeschirmt und nachgerüstet sind. In Deutschland wurde die Übertragung von Sprache und Daten im Zuge der Liberalisierung des TK-Marktes vor etwa zehn Jahren interessant. Vor allem deshalb, weil es als so genannte ‘letzte Meile’ zum Netz der Deutschen Telekom eine Alternative darstellt.
Die Technik dahinter heißt auf Hochspannungsleitungen Trägerfrequenztechnik. Auf Mittelspannungsleitungen wird die Tonfrequenz-Runsteuertechnik (TRT) verwendet, um beispielsweise Stromzähler zwischen Tag- und Nachttarif umzuschalten. Power-line gilt aber mittlerweile als echte IP-Alternative. Die bekannten Probleme der mangelnden Abschirmung, Störsignale von elektrischen Geräten, schwankende Leistung und Impedanz sollten allerdings noch behoben werden. Das soll im Testlabor in Houston geschehen. Dort sollen auch spezielle Adapter erprobt werden, die der Anwender dann direkt zwischen die Steckdose und das Endgerät – PC, Laptop, PDA – schließen kann.