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Mark Hurd wird neuer HP-Chef

Jetzt scheint es amtlich. Nachdem Hewlett-Packard bereits verlauten ließ, das Unternehmen solle künftig ein “junger Mann” führen hat das Rennen jetzt Mark Hurd gemacht.

Rund zwei Monate nach dem Abgang von Carly Fiorina steigt nun der ehemalige CEO von NCR bei HP in den Ring. Hurd ist 48 Jahre alt und seit 25 Jahren bei NCR tätig. Dort war er bekannt für seine Ideen, wie man Unternehmenskosten reduziert. Nach dem COO-Posten wurde er im März 2003 Vorstandschef und machte den Anbieter von unter anderem Zahlungssystemen und CRM-Lösungen zu einem profitablen Unternehmen.

Der eher unbekannte Hurd übernimmt mit dem HP-Vorsitz in mehrerlei Hinsicht eine Mammutaufgabe. Statt mit einem Umsatz von 6 Milliarden Dollar zu jonglieren, müssen bei HP 80 Milliarden Dollar Jahresumsatz zusammengehalten werden. Statt 28.500 Mitarbeiter sind bei HP 150.000 Menschen angestellt. Ein Großteil des Kundenstammes machen bei HP Endkonsumenten aus, NCR hat nie im Consumer-Bereich agiert.

Hinzukommt das breite Spektrum des HP-Portfolios. Vom Server über Drucker hin zu umfangreichen Service-Angeboten gibt es fast alles was die IT-Infrastruktur zum Überleben braucht. Das hat dem Hersteller auch eben die Kritik eingebracht. Experten werfen dem Unternehmen schon lange vor, sich zu sehr um alles kümmern zu wollen statt spezielle Bereiche besonders auszubauen und zu betreuen. Starke Konkurrenten wie IBM oder Dell graben HP in diversen Nischen das Wasser ab.

Warum sich HP trotz des geringen Bekanntheitsgrades für Hurd entschieden hat, fasste die Vorstandsvorsitzende Patricia Dunn zusammen: “Die Art, wie er NCR in die schwarze Zahlen gebracht hat, war beeindruckend.” Das hat wohl die anderen Kandidaten – auf der Liste standen angeblich außerdem Symantec-Chef John Thompson und der Quantum-CEO Rick Beluzzo – ausgestochen.

Laut Dunn hat sich Hurd dazu verpflichtet, die derzeitige HP-Strategie fortzuführen und keine Abteilung vom Mutterunternehmen in einem Spin-off-Verfahren zu trennen. Damit ist die Zukunft des Unternehmens klar vorgezeichnet: HP wird weiterhin ein Allround-Anbieter bleiben, selbst wenn das weiterhin Kritik bringt. Hurd muss also zusehen, den schweren Koloss in Richtung Erfolg zu stemmen.

Immerhin erhält er dafür ein Jahresgehalt von 1.4 Millionen Dollar. Der jährliche Bonus wird zwischen 2.8 und 8.4 Millionen Dollar liegen. Hinzu kommen 450.000 HP-Aktien sowie ein weiterer Bonus in Höhe von 2 Millionen innerhalb der kommenden 30 Tage nach Antritt des Postens.

Branchenkenner stehen dem Fiorina-Erben noch ein wenig skeptisch gegenüber. Fiorina ist ein ganz anderer Typ als Hurd, und es wird nun wahrscheinlich ein ganz anderer Wind blasen im Silicon Valley. Fiorina ist Jet-Set, Hurd eher Heimchen.

Bei NCR sei man traurig, dass Hurd das Unternehmen verlasse. Dort wird das Board-Mitglied James Ringler Interims-CEO. Bei HP übernimmt Hurd am Freitag das Kommando und löst den vorläufigen CEO Bob Wayman ab, der als Chief Financial Officer dem Hersteller erhalten bleibt.

Silicon-Redaktion

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