Mit neuartigen Info-Karten kämpft Microsoft gegen Datenklau

Weil der Diebstahl persönlicher Daten wie Kreditkartennummern für Unternehmen wie Private der blanke Horror ist, will Microsoft – dessen Betriebssystem immer noch das am weitesten verbreitet ist – eine neue Software anbieten, die diese Art von Datenklau verhindern soll.

Die nächste Windows-Generation unter dem Code-Namen ‘Longhorn’ soll eine als ‘info-cards’ bezeichnete Software-Technologie integrieren, die es Nutzern erlaubt, Informationen in verschlüsselter Form zu senden und zu empfangen, die nur durch vertrauenswürdige Webseiten entschlüsselt werden können. Diese Karten speichern die persönlichen Informationen, darunter auch das Geschlecht oder Telefonnummern.

Für den User erscheint die Karte als neues Fenster am Monitor. Er kann mehrere Karten in verschlüsselter Form auf seinem Rechner ablegen. Möglicherweise sind die persönlichen Informationen für Kunden andere als im privaten Bereich. Der Anwender schickt nur die Karte weiter, die die gewünschten Daten beinhaltet. Die neue Technik basiere außerdem auf Standardprotokollen, so dass auch Microsoft-fremde Betriebssysteme wie Linux mit der Software kooperieren könnten.

Microsoft wolle in den kommenden Monaten Testversionen seines nächsten PC-Betriebssystems mit der neuen Technologie herausgeben, hat das Wall Street Journal unter Berufung auf interne Quellen erfahren. Vor ein paar Jahren hatte es der Konzern schon einmal mit einem Identifizierungssystem namens Passport versucht. Dabei mussten die Daten aber auf einem Microsoftserver gespeichert werden. Das brachte dem Hersteller Kritik ein. Das System wurde insgesamt nicht gut angenommen. Dieses Mal soll der Anwender seine Daten selbst kontrollieren können.

Nur so, lautet die Meinung von Microsoft, könne das Vertrauen der User in das Internet von Dauer sein. Es gehe nicht nur darum, die Daten selbst zu schützen, sondern dem Anwender ein Tool in die Hand zu geben, mit dem es ihre Entscheidung bleibt, welche Infos weitergegeben werden und welche nicht, sagte Peter Cullen, Microsofts Chefstratege gegenüber dem Blatt.

Neben Longhorn werde der Internet Explorer 7 mehr Werkzeuge und Informationen verfügbar machen, mit denen der Diebstahl persönlicher Daten über das Internet vermieden werden könne.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

7 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

10 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago