Microsoft lässt seine Partner Linux testen
Auf seiner alljährlichen internationalen Partnerkonferenz hat es der Microsoft-Konzern geschafft, seine Gäste zu überraschen
Auf seiner alljährlichen internationalen Partnerkonferenz hat es der Microsoft-Konzern geschafft, seine Gäste zu überraschen. Grund dafür war ein Workshop zum Thema ‘Linux und Open Source: Die Herausforderung verstehen’. Die Teilnehmer der Veranstaltung – die meisten von ihnen wenig versiert im Umgang mit Open-Source-Systemen – hatten beispielsweise die Möglichkeit, mit KDE zu experimentieren oder einen Apache Web Server in Aktion zu erleben.
Parallel dazu stellte der Leiter des Workshops, Don Johnson – ein Systemadministrator, der für Techstream arbeitet und in beiden Welten zu Hause ist – einen Vergleich zwischen Windows und Linux an. Wenig überraschend ist dabei, dass er in den meisten Fällen letztendlich Windows den Vorzug gab.
So legt nach seiner Meinung Windows mehr Wert auf Integration und Linux auf Flexibilität und Modularität. Da der Quellcode verändert und dann neu übersetzt werden könne, sei das offene Betriebssystem wesentlich flexibler. “Der Preis dafür ist jedoch eine sehr hohe Komplexität und ein Mangel an maßgeschneiderter Integration für Open-Source-Anwender”, so Johnson. Zudem sei Linux in erster Linie für Nutzer mit IT-Fachwissen geeignet, Windows sei dagegen Nutzer-freundlicher. Aber: “Im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Linux gibt es eine steile Lernkurve.”
Als dritter Punkt wurden in dem Workshop proprietäre und offene Architekturen gegenüber gestellt. Die meisten Anwender würden einen Wechsel zu Linux in Erwägung ziehen, um sich aus einer Herstellerabhängigkeit zu lösen, so Johnson. “Aber die unterschiedlichen Linux-Distributionen – gerade die von Red Hat und Novell – schließen die Anwender ebenfalls ein. Der Wechsel von einem zum anderen ist keinesfalls einfach. Es ist wesentlich schwieriger als es die meisten Distributoren ihre Kunden glauben machen wollen.”