Offenbar droht der Deutschen Telekom jetzt doch ein Anklage in der Immobilien-Affäre. Fünf Jahre lang hatte die Staatsanwaltschaft in diesem Fall ermittelt. So hätte der Konzern den Vorschlag der Staatsanwaltschaft, das Verfahren gegen die Zahlung eines Bußgeldes einzustellen, erneut abgelehnt.
Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, soll die Anklageschrift schon zu 80 Prozent fertig sein. Weder von der Telekom noch von der Staatsanwaltschaft gibt es bisher Stellungnahmen zu den Berichten. Jedoch erklärt das Bonner Unternehmen nach wie vor, dass alle Bilanzen in Ordnung seien.
Ein Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hingegen ist zuversichtlich: “Damit steigen die Chancen, dass neue Erkenntnisse auf den Tisch kommen.” Die Vereinigung hatte vor einigen Monaten eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Staatsanwaltschaft eingereicht, da sich die Ermittlungen ergebnislos in die Länge gezogen hätten.
So haben über 14.000 Anleger gegen die Telekom wegen des dritten Börsengangs des Unternehmens Schadensersatzklagen eingereicht. Der Vorwurf der Anleger: falsche Angaben im Börsenprospekt. Nach Schätzungen beläuft sich der Streitwert auf insgesamt etwa 100 Millionen Euro.
2003 hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den Ex-Monopolisten teilweise eingestellt. Mit der Begründung, dass sich die Verdachtsmomente für Kapitalbetrug und Falschbilanzierungen nicht bestätigt hätten. Die Untersuchungen zu den Immobilien-Bilanzen wurden jedoch fortgesetzt.
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