Der US-Reseller Retek hat einen scharfen Bieter-Wettstreit zwischen den beiden verbleibenden Platzhirschen auf dem Markt für Unternehmenssoftware – Oracle und SAP – ausgelöst. Vor kurzem hatte Oracle ein Angebot von SAP um 29 Millionen Dollar überboten – jetzt zieht SAP nach und stockt seine ursprünglich Offerte um 29 Prozent auf. Damit wurde Oracle klar überboten. Und Retek scheint einverstanden.
SAP versteht sein neues Angebot über rund 580 Millionen Dollar als endgültig. SAP und Retek teilten am Donnerstag mit, die neue Offerte zum Kauf aller Retek-Aktien belaufe sich nun auf 11 Dollar je Papier. Bisher hatte SAP 8,50 Dollar je Aktie geboten.
“Wir sind der Ansicht, dass dies ein attraktives Angebot für unsere Aktionäre ist, und unser Board of Directors empfiehlt einstimmig, das Angebot anzunehmen”, sagte Retek-Präsident und Vorstandschef Marty Leetsma. “SAP hat deutlich gemacht, dass die Offerte das beste und endgültige Angebot für Retek darstellt”, hieß es von beiden Unternehmen. Von Oracle lag zunächst noch keine Stellungnahme vor.
Hintergrund des Bieterstreits: Von der Übernahme von Retek versprechen sich sowohl SAP als auch Oracle zusätzliche Kunden im Groß- und Einzelhandel. Retek ist auf Software für Handelsunternehmen spezialisiert. Der Einzelhandel zählt neben Banken zu den Branchen, in denen SAP sein Wachstum forcieren will. Die seit Jahren zwischen SAP und Oracle bestehende Konkurrenz um Firmenkunden hatte sich seit der milliardenschweren Übernahme des US-Software-Anbieters Peoplesoft durch Oracle zu Jahresbeginn noch einmal verschärft.
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