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Indisches Billig-Windows verspätet sich

Was anfangs ganz toll, und global sehr sozial klang, hat nun doch einen Pferdefuß: Die billigere Version des Betriebssystems Windows, die Microsoft an Schwellenländer und Entwicklungsländer geben will, um die unter anderem von der UNO kritisierte ‘digitale Kluft’ zwischen armen und reichen Ländern zu überbrücken – diese Version wird sich nun verspäten. Der indische Markt muss länger als geplant auf die günstige Version warten, weil die Adaption komplexer ist als gedacht.

Ein Microsoft-Manager gab gegenüber Associated Press an, die Anpassung an die indische Sprache sei sehr umfangreich. Und so wird die nach Microsofts Angaben “sehnlichst erwartete” indische ‘XP Starter Edition’ nicht im ersten Quartal, sondern erst im Juni kommen. Die Fähigkeiten in indischer Hochsprache zu programmieren – die Vielzahl an Dialekten ist hierbei noch gar nicht auf dem Schirm – seien doch sehr schwer.

Der indische Markt gilt als hochinteressant – nicht nur, weil die US-Industrie ihre Programmierungen und Call Center dort betreiben lässt. Derzeit gibt es zwar das indische Silicon Valley rund um die Stadt Bangalore als Computer-Hochburg, durchschnittlich sind aber nur 16 Millionen Rechner für insgesamt mehr als eine Milliarde Menschen da. Und gerade deshalb kommen explodierende Verkaufszahlen von 35 Prozent Wachstum im Jahr für PCs zustande. Denn wo nichts ist, kann viel wachsen. Auf diesen Zug möchte Microsoft zu gerne aufspringen – bevor sich die indische Regierung in die Fußstapfen der brasilianischen Regierung begibt und Open Source zum Regierungsprogramm macht. Dafür gibt es jetzt zumindest theoretisch ein Zeitfenster.

Silicon-Redaktion

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