CCC rügt Deutsche Bundesdruckerei
Zum Abschluss der diesjährigen CeBIT hat der Chaos Computer Club seinen alljährlichen Negativpreis ‘CCCeBIT-Award’ verliehen.
Zum Abschluss der diesjährigen CeBIT hat der Chaos Computer Club (CCC) seinen alljährlichen Negativpreis ‘CCCeBIT-Award’ verliehen. In diesem Jahr darf sich die deutsche Bundesdruckerei die wenig schmeichelhafte Auszeichnung ans Revers heften. Der Club warf dem Unternehmen vor, sich ohne Rücksicht auf Fragen des Datenschutzes für die Einführung biometrischer Erkennungsmerkmale in Reisedokumenten stark gemacht zu haben.
Bei der Bundesdruckerei trug man es mit Fassung. “Wir haben den Preis entgegen genommen und den CCC zur Diskussion eingeladen”, sagte Sprecherin Iris Köpke. Zwar habe der Hersteller auf die Breite der Einführung solcher Systeme keinen Einfluss. Die Bundesdruckerei sei aber bereit, einzelne technische Punkte mit den Experten des CCC zu diskutieren. Sie sei kritischen Einwänden gegenüber offen und bereit, dazu zu lernen.
Der Club äußerte grundsätzliche Zweifel an dem Prinzip, massenweise Identitäten anhand von biometrischen Merkmalen zu überprüfen. So sei es Mitgliedern der Organisation gelungen, eine Reihe von Fingerabdruck-Scannern zu überlisten. “Eine massenweise Anwendung ist wegen der hohen Fehlerrate unsinnig”, sagte CCC-Sprecher Andy Müller-Maghun. Man müsse sich fragen, was passiert, wenn der Funkchip nicht funktioniert. “Ist der Passinhaber dann ein Terrorist? Oder wird der Inhaber dann wie bisher nach optischer Prüfung des Fotos durchgelassen?”