Menschen, die auf dem Land leben, sind durch Handystrahlen möglicherweise stärker gefährdet als Stadtbewohner. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler an der Universitätsklinik im schwedischen Orebro durchgeführt haben. In ländlichen Gegenden seien die Basisstationen tendenziell weiter entfernt, so dass die Mobiltelefone stärkere Signale aussenden müssten, so die Begründungen der Forscher.
“Wir haben herausgefunden, dass das Hirntumorrisiko in ländlichen Gegenden größer ist als in der Stadt”, so der Leiter des Forscherteams, Professor Lennart Hardell, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. “Je stärker das Signal, umso höher das Risiko.” Hardell und sein Team haben im Rahmen der Untersuchung 1430 Patienten mit gut- oder bösartigen Gehirntumoren untersucht sowie 1470 Ergebnisse von Gesundheitskontrollen ausgewertet.
Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass Landbewohner, die seit drei Jahren ein Handy benutzen, ein dreifach erhöhtes Risiko haben, an einem Gehirntumor zu erkranken als die Bewohner von Städten. War das Handy seit fünf Jahren im Einsatz, vervierfachte sich das Risiko.
Eindeutige Aussagen über ein mögliches Gesundheitsrisiko könnten allerdings erst ab einer Einsatzdauer von zehn Jahren oder länger gemacht werden, so Hardell. Auch ein endgültiger Beweise dafür, dass das erhöhte Risiko mit dem Lebensraum zu tun hat, stehe noch aus. “Wir können nicht ausschließen, dass es auf dem Land möglicherweise andere unentdeckte Risiken gibt, aber wir haben versucht, die Ergebnisse so gut es geht, abzugleichen.”
Wissenschaftler versuchen seit einiger Zeit herauszufinden, ob Hochfrequenzfelder biologische Systeme schädigen können. Während sich mobile Geräte weltweit rasant ausbreiten, konnte bislang aber noch kein eindeutiger Beweise dafür geliefert werden, dass die Geräte die Gesundheit schädigen. Gesundheitsbehörden raten Verbrauchern dennoch vorsichtshalber, den Einsatz von Handys so weit wie möglich einzuschränken und Freisprechanlagen zu benutzen.
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