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Microsoft erweitert Collaboration Server mit Groove-Zukauf

Einen regelrechten Großangriff auf den Markt für Kollaborations-Software hat Microsoft zur diesjährigen CeBIT gestartet. Zu der Vorstellung neuer Versionen des eigenen ‘Office Communicator 2005’ und ‘Office Live Meeting’ gesellt sich die Übernahme von Groove Networks in den USA, eines Spezialisten in diesem Gebiet. Groove ist das Unternehmen des Groupware-Pioniers Ray Ozzie, der schon Lotus Notes zu Ruhm verhalf.

Die Integration der Groove-Produkte in Microsoft-Systeme “ergänzt Microsofts Angebot für die Zusammenarbeit mit serverbasierten Echtzeit- und Peer-to-Peer-Lösungen”, erklärte ein Microsoft-Sprecher. Und die Übernahme scheint vor dem Hintergrund von Microsofts Bemühungen für eine umfassende Collaboration-Lösung durchaus sinnvoll. Mit den neuen Versionen integriert Microsoft verschiedene Wege der Kommunikation. Etwa mit einem Enterprise-Level Instant Messagin, das sich mit der Kalender-Funktion von Outlook verbinden lässt.

“Mit der Groove-Technologie können wir auch Angestellte synchronisieren, die an andere Firmennetzwerke angeschlossen sind”, erklärte Grudeep Singh Pall, Corporate Vice President Real Time Collaboration bei Microsoft, auf der CeBIT. Er erläuterte auch die Motivation für Microsoft, alle Kommunikationswege in einer Lösung zusammenzufassen. “E-Mail wird mehr und mehr ineffizient”, so Pall, denn die Nachrichtenflut mache es schwierig zu unterscheiden, welche Mails wichtig seien und welche nicht. Daher werde immer Kommunikation etwa über Instant Messaging oder das Telefon abgewickelt.

Aber auch diese Wege scheinen sich auszutreten. “Eine Gartner-Studie hat gezeigt, dass sieben von zehn Anrufen auf einem Anrufbeantworter landen”, erläutert Pall. Office Live Meeting, das jetzt in englischer Version und in einigen Wochen auch auf deutscher erhältlich sein wird, erlaubt es Konferenzen und gemeinsame Besprechungen innerhalb und außerhalb des Firmennetzwerkes durchzuführen.

So lassen sich mit der neuen Version Excel-Spreadsheets, Visio-Dokumente und Word-Dateien über das Netzwerk gemeinsam betrachten, markieren oder verändern. Diese Dateien sind auch druckfähig. Das ganze basiere auf der Powerpoint Rendering Engine, so dass auch Präsentationen über das Netz abgehalten werden können, ohne dass jeder Teilnehmer auch eine Powerpoint-Lizenz haben muss, erklärte Pall. Über ein Outlook-Add-on lassen sich zudem Termine vereinbaren und synchronisieren. Eine Schnittstelle ermöglicht auch Telefonkonferenzen über die Provider MCI, BT und Intercall.

Neben der neuen Version von Office Live Meeting hat das Unternehmen auch Istanbul, den Kommunikations-Client ‘Office Communicator’ für den Live Communications Server 2005 (LCS)  vorgestellt. Der soll etwa Mitte 2005 auf den Markt kommen. Zusätzlich werde ein Update in Form eines Service Packs und so genannte Public IM Connectivity (PIC) für Verbindungen zu den Providern von AOL, MSN und Yahoo abgesichert.

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Silicon-Redaktion

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