Breitband-Offensive aus Wirtschaft und Politik soll Wachstums-Motor anwerfen
Breitbandige Dienste sollen es schaffen: dieser “Innovationsmotor” soll weitere Wirtschaftsbereiche mit anschieben und die Gesamtwirtschaft in Deutschland ankurbeln.
Breitbandige Dienste sollen es schaffen: dieser “Innovationsmotor” soll weitere Wirtschaftsbereiche mit anschieben und die Gesamtwirtschaft in Deutschland ankurbeln – das ist der Grundtenor, den Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement auf einer Veranstaltung im Rahmen der CeBIT anschlug.
Schließlich zählten die Unternehmen der ITK-Branche mit 750.000 Mitarbeitern bundesweit zu einem wirtschaftlichen Grundpfeiler und zu den wichtigsten Arbeitgebern im Land, sagte er. Hierin komme dem Auf- und Ausbau der Breitbandnetze eine entscheidende Bedeutung zu. Sie hingen eng zusammen mit dem Angebot an E-Government und von schnellen und stabilen Online-Diensten im öffentlichen Bereich. Daraus ergäben sich auch für den deutschen Arbeitsmarkt weitreichende Konsequenzen, so der SPD-Mann.
Doch derzeit verfügen nach den vorliegenden Statistiken lediglich 18 Prozent der Haushalte in Deutschland (das sind laut den Veranstaltern des so genannten Breitbandgipfels etwa 7 Millionen Haushalte) über einen Breitbandanschluss. Das seien deutlich weniger als in anderen Industriestaaten, heißt es. Die Partner aus Wirtschaft und Politik, die sich erstmals vor drei Jahren zur Breitbandoffensive zusammengefunden hatten, wollen jetzt schneller eine 50-prozentige Breitbandquote bei den privaten Haushalten erreichen, also deutlich vor 2010.
“Schnelle Datenverbindungen sind für die Wissensgesellschaft so wichtig wie es das Schienennetz für die Industrialisierung war”, sagte Andreas Dohmen, Geschäftsführer von Cisco Systems Deutschland und Vorstandsmitglied der Initiative D21.
“Breitband hat die Art wie wir leben, lernen, arbeiten und uns amüsieren völlig umgekrempelt”, sagte Dohmen. Breitband sei keine leere Träumerei mehr sondern Realität. Die Sana-Kliniken Remscheid und die Uni-Klinik Jena, 190 Kommunen im Großraum Hamburg – das seien beispielsweise ‘First Mover’, die in hochsensiblen und zu Unrecht als altbacken verschrieenen Bereichen die Breitbandtechnik für Bürger, Patienten und Mitarbeiter erlebbar machen. Dieses tun sie laut Dohmen vor allem durch Online-Steuerbescheide, elektronische Krankenakten und schnellere Kommunikation.
Dohmen verglich das Breitband mit der Einführung des ICE. “Der ICE wäre aber nur ein besser ausgestatteter Bummelzug geworden, hätte er auf dem alten Schienennetz fahren müssen; ähnlich ist es mit dem Internet – ohne entsprechende Infrastruktur bummeln wir weiter vor uns hin”, so der Manager. Und deshalb fordert er, die Breitband-Infrastruktur in Deutschland gründlich auszubauen. Erst wenn die Technik realistisch sei könnten die Anwendungen folgen, die aber noch fehlten.