Der Siemens-Konzern hat offenbar von einem Finanzbetrug in Millionenhöhe, den ehemalige Fujitsu-Manager kurz vor der Fusion mit den Münchnern abgewickelt haben, gewusst und geschwiegen. Erst heute wurden Siemens-Aktionäre über die Affäre informiert.
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, ermittelt die Frankfurter Staatsanwalt wegen Verdachts des Betrugs, der Untreue sowie der Bilanzfälschung gegen zwei Ex-Fujitsu-Manager und einen Anlageberater. Sie sollen den Fujitsu-Konzern um mindestens 10 Millionen Dollar betrogen haben. Um das dunkle Geschäft zu vertuschen, soll der ehemalige Fujitsu-Prokurist einen ungedeckten Scheck unterschrieben haben, der just am Tag vor der Fusion mit Siemens im Oktober 1999 eingebracht und damit vorerst als Forderung gegen die Bank ausgewiesen wurde. Experten halten das für eine klare Bilanzfälschung, so das Blatt.
Immer noch fehlt von einem Großteil des Geldes jede Spur. 1,4 Millionen Dollar fanden die Ermittler auf dem Konto des Prokuristen. Er sitzt in Untersuchungshaft, bestreitet aber die Vorwürfe.
Siemens wusste schon drei Monate Bescheid, ehe die Münchner im Mai 2000 Strafanzeige gegen die drei nun Beschuldigten erstattete, berichtet die Rundschau. Ob es weitere Ungereimtheiten und Bilanzmanipulationen gegeben hat, davon gehen zumindest Branchenkenner aus. Fujitsu-Siemens wollte sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht zu den Vorfällen äußern.
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