Kaspersky: Hacker dringen bis ins Wohnzimmer vor
Der Chef der russischen Sicherheitsfirma Kaspersky Lab, Eugene Kaspersky, sieht eine zunehmende Kriminalisierung der Hacker-Szene.
Der Chef der russischen Sicherheitsfirma Kaspersky Lab, Eugene Kaspersky, sieht eine zunehmende Kriminalisierung der Hacker-Szene. Zwar gebe es inzwischen nicht mehr so viele globale Epidemien wie noch vor einem Jahr – dafür würden die Angreifer jetzt gezielter vorgehen. Vor allem hätten sie es auf vertrauliche Daten abgesehen, mit denen sie beispielsweise über Bankkonten an Geld kommen könnten. Um das zu erreichen, organisiert sich der Computeruntergrund nach Kasperskys Worten auch zunehmend in Banden.
“Die Hacker versuchen nicht mehr möglichst viele Rechner mit einem Virus zu infizieren, stattdessen greifen sie vielleicht 1000 Computer an, in gewissen Zeitabständen wiederholen sie das mit den nächsten 1000 und so weiter”, so der Kaspersky-Chef. Neu ist nach seinen Worten auch, dass die Hacker zunehmend die jeweils aktuellsten Anti-Virus-Lösungen berücksichtigen, wenn sie einen Schädling programmieren. Das heißt, der schadhafte Code wird gezielt auf Sicherheitssoftware getestet, bevor er “freigelassen” wird.
Für die kommenden Jahre sieht Eugene Kaspersky keine Entspannung der Situation, allerdings werde das Problem auch zunehmend andere Bereiche als nur den Computer betreffen. In dem Maße in dem der Anteil an Smartphones unter den Mobiltelefonen in den kommenden Jahren rapide ansteigen werde, würden auch Viren, Würmer und Trojaner die mobilen Geräte befallen. Im nächsten Schritt werden die Angreifer dann nach seiner Meinung Entwicklungen wie das vielfach prophezeite “intelligente Wohnzimmer” ins Visier nehmen. Schätzungsweise in fünf Jahren werde dieses Thema dann während der CeBIT präsent sein.