Trotz stagnierender Ausstellerzahlen sieht sich die CeBIT auch in diesem Jahr großen Erwartungen von Wirtschaft und Politik ausgesetzt. “Mehr Wachstum, mehr Beschäftigung, mehr Innovation”, so lautet der Tenor der Eröffnungsveranstaltung, mit der am Mittwochabend die größte Computermesse der Welt in Hannover eingeläutet wurde.
Die CeBIT werde mit ihren 6270 Ausstellern “ein Feuerwerk an Ideen, Produkten und Lösungen” bieten, sagte der Präsident des Fachverbands Bitkom, Willi Berchtold. Nach Jahren des wirtschaftlichen Darbens befinde sich die Branche wieder auf einem soliden Wachstumskurs. So werde der Markt für Informationstechnologie und Telekommunikation in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich um 3,4 Prozent auf 135 Milliarden Euro zulegen. Berchthold forderte, die Einführung öffentlicher Projekte wie der Gesundheitskarte deutlich zu beschleunigen. “Die Verpflichtung zur Innovation muss Staatsziel werden”, sagte der Verbandspräsident in Richtung des anwesenden Bundeskanzlers und Vertretern aus Bundes- und Landespolitik.
Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach sich in seiner Eröffnungsansprache für ein deutliches Plus an Investitionen in die Bildung aus. “Wir müssen weg von Vergangenheitssubventionen und hin zu Zukunftsinvestitionen”, erklärte der Bundeskanzler. Die Erfolge der IT-Branche zeigten, dass gerade durch Investitionen nicht nur in Technologie sondern auch in Know-how die Möglichkeiten einer globalisierten Wirtschaft konsequent genutzt werden könnten, sagte Schröder. Ansonsten werde die Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gegen Ende dieses Jahrzehnts Schaden nehmen.
Zwar könne Deutschland stolz auf die Leistungen seiner Exportwirtschaft blicken. Aber es sei klar, “dass wir noch besser werden müssen, wenn wir vorne bleiben wollen”. Tempo und Konkurrenzdruck eines globalen Marktes seien mit Schwierigkeiten, aber auch mit Chancen verbunden. Die Branche müsse sich darüber im Klaren sein, dass nun Standfestigkeit gefragt sei, gerade nach dem Platzen der “New-Economy-Blase”, betonte Schröder.
Ein deutlich nüchterneres Bild der deutschen IT-Landschaft zeichnet SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann in seiner Rede. Er vermisse die Begeisterung, wie sie früher auf der CeBIT geherrscht habe. Sie zeige sich ausnahmslos nur noch an den CeBIT-Wochenenden, wenn die Verbraucher auf das Hannoveraner Messegelände strömten. “Ansonsten”, so Kagermann, “ist Ernüchterung eingekehrt. Unsere Branche hat die stürmischen Jahre hinter sich und ist erwachsen geworden.”
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