Das Problem ist, dass Künstler, die bei kleineren Labels unter Vertrag stehen, ihre Arbeit oft nicht entlohnt bekommen – das gilt vor allem für den Tausch über Peer-to-Peer-Netze (P2P). Dazu kommt noch, dass sich die Plattenfirmen mit Klagen gegen die P2P-Betreiber wehren. Eine Lösung dafür hat jetzt der Napster-Gründer Shawn Fanning gefunden. Er will mit seiner neuen Firma Snocap dafür sorgen, dass sich die Freiheit der P2P-Idee und die Notwendigkeit, Geld zu verdienen, vereinbaren lassen.
Sein Programm sieht so aus, dass sich kleine Labels oder auch einzelne Bands bei Snocap eintragen können und dann, sobald ihre Werke in einem freien P2P-Netz getauscht werden, einen Obulus erhalten. Erkannt werden die Tauschvorgänge durch den Einsatz eines digitalen Fingerabdrucks, der die Songs identifizierbar macht. Snocap ist laut Fanning aber erst mit einem P2P-Anbieter handelseinig geworden. Dieser will die von dem Entrepreneur angebotene Technik für seine Dienste nutzen. Das bedeutet auch, dass alle Songs, die nicht bei Snocap registriert sind, blockiert werden können.
Die Plattenindustrie reagierte positiv und hat sich laut Fanning bereits mit Namen wie Universal Music, EMI und Sony BMG hinter die Idee gestellt. Mit Warner Music ist der junge Unternehmer im Gespräch. Auch Independent-Labels wie Rykodisc und TVT sind überzeugt, dass sie so die Rechtsstreitigkeiten mit Netzen wie Kazaa und LimeWire bald ad acta legen können. Gerade diese großen Tauschdienste stehen aber noch auf der Liste der Firmen, die Fanning von seiner Idee überzeugen muss. Er will als neutraler technischer Mittler zwischen den gegensätzlichen Interessen arbeiten.
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