Die ersten Zivilverfahren gegen den Entwickler des Sasser-Wurms sind mit einem Vergleich zu Ende gegangen. In vier Fällen hätten sich die Beteiligten auf Zahlungen unter 1000 Euro geeinigt, meldete das Amtgericht Rotenburg/Wümme. “Dabei spielt sicher eine Rolle, dass der Angeklagte nicht zu großen Zahlungen fähig ist”, so ein Sprecher.
Geklagt hatten nach seinen Worten vor dem Amtsgericht ein Anwaltsbüro, eine Versicherungsagentur, ein kaufmännisches Unternehmen und eine Privatperson. Auch ein Baustoffhandel hatte Schadensersatz gefordert, zog seine Klage jedoch – vermutlich aufgrund einer außergerichtlichen Einigung – zurück. Vier Verfahren waren bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen worden, das letzte im April dieses Jahres. Weitere Zivilverfahren gegen den Sasser-Autor seien anhängig, so der Sprecher.
Der Strafprozess gegen den 19-jährige Hobby-Programmierer aus Waffensen läuft derzeit vor dem Landgericht in Verden. Am zweiten Prozesstag wurden Mitarbeiter von geschädigten Firmen in den Zeugenstand gerufen. Zum Prozessauftakt am Dienstag hatte der junge Mann die Entwicklung und Verbreitung der Schädlinge Sasser und Netsky gestanden. Im vergangenen Jahr hatten die Würmer weltweit Computersysteme lahmgelegt, es kam zu Millionenschäden.
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