Cyberterror gilt als stark übertrieben
Der US-Sicherheitsexperte Bruce Schneier meint, dass die wahren Gefahren nach von ganz normalen Kriminellen ausgehen.
Der US-Sicherheitsexperte Bruce Schneier hält die Angst vor Terrorismus im Web für übertrieben. Die wahren Gefahren gehen seiner Ansicht nach von ganz normalen Kriminellen aus, wie sie die menschliche Gesellschaft auch in anderen Bereich seit Urzeiten bekämpft.
Das ist das Fazit, das er in einem Interview mit dem Branchendienst Cnet zieht. Dabei sagt er nicht nur, dass die Gefahr durch Terroristen nicht so groß ist wie die, die von geldgierigen Kriminellen ausgeht. Er hält es sogar für möglich, dass die Regierungen der westlichen Welt mit der Angst der Bevölkerung vor Terrorismus spielen, um diese besser gängeln und kontrollieren zu können. Er sagt: “Die Leute haben Angst und deshalb übergeben sie ihre Rechte und Möglichkeiten an die Regierung und geben so ihre (bürgerlichen) Freiheiten auf.” Das hält er für einen Fakt, der das Leben der Menschen nicht sicherer, sondern unsicherer macht.
Außerdem, so meint er, würden Terroristen nur deshalb für alle möglichen Sicherheitsfragen als Gefahr Nummer Eins abgestempelt, weil ein Betrüger oder Dieb eben derzeit “weniger sexy” sei. “Ich denke wir geben nicht zuviel, sondern zuwenig Geld für die Bekämpfung von Verbrechen aus, wir sollten die Kriminellen nicht ignorieren; ich denke die Bedrohung durch Terroristen ist überbewertet und die, die von Kriminellen ist unterbewertet”, sagt er. Jedoch würden die Verbindungen zwischen beiden Gruppen mit der Zeit stärker und stärker. Außerdem könne sich in einer Welt, die von Leuten wie George W. Bush geformt wird, wohl niemand sicher fühlen, so Schneier.