US-Bürger führen radikalen Kampf gegen ID-Klau

Während Sicherheitsunternehmen zunehmend mit Tools auf den Markt drängen, um Identitätsdiebstahl zu vermeiden, greifen gerade immer mehr US-Bürger zu einem radikalen Mittel zur Selbsthilfe: sie wechseln ihre Sozialversicherungsnummer. Üblicherweise wird ein solcher Schritt von den zuständigen Behörden nur unter extreme Umständen genehmigt – doch weder das noch die mit einem solchen Wechsel verbundene Arbeit schreckt die Amerikaner.

So wurden zwischen Februar 2004 und März 2005 wegen ID-Klau 1000 neue Sozialversicherungsnummern ausgestellt. Verbraucherschützer gehen davon aus, dass diese Zahl in den kommenden Monaten deutlich ansteigen wird. Für die meisten Personen – die zuvor die Notwendigkeit eines solchen Schritts schriftlich belegen mussten – fängt die Arbeit damit meist erst an. Denn Banken, öffentliche Versorgungsbetriebe, Kreditkartenunternehmen und Regierungsbehörden müssen einzeln davon überzeugt werden, die neue Nummer auch anzuwenden.

75.000 US-Bürger haben sich im vergangenen Jahr bei Verbraucherschutzzentralen wegen des Missbrauchs ihrer Sozialversicherungsnummer beschwert – 1998 waren es noch 11.000. Eine aktuelle Studie der Marktforscher von Deloitte & Touche besagt zudem, dass 44 Millionen Amerikaner schon einmal Opfer eines ID-Klaus geworden sind.

Tatsächlich können Sozialversicherungsnummern in den Händen von Kriminellen ein wertvolles Gut sein. Gemeinsam mit einer gültigen Adresse reicht sie oftmals aus, um Kreditkarten-Accounts zu öffnen oder unter falscher Identität eine Kreditkarte zu beantragen – mit verheerenden Folgen für die persönliche Kreditakte. Durch den Wechsel der Sozialversicherungsnummer hoffen die Opfer solcher Betrügerein und den Angreifern zu entkommen sowie mit einer sauberen Kreditgeschichte neu zu starten.

Silicon-Redaktion

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