Viren-artige Werbung verbreitet sich wie eine Infektion
Jetzt gibt es Abhilfe fürs Online-Marketing: Eine neue Werbetechnik überträgt die Funktionsweise der Mund-zu-Mund-Propaganda auf das Web und spart den Werbetreibenden Geld.
Advertising-Pop-ups waren schon ‘out’ bevor sie richtig ‘in’ waren, sagen Experten in den USA. Jetzt gibt es Abhilfe fürs Online-Marketing: Eine neue Werbetechnik überträgt die Funktionsweise der Mund-zu-Mund-Propaganda auf das Web und spart den Werbetreibenden Geld.
Online-Marketing auf die neue Art heißt ‘Viral Advertising’. Und darunter verstehen die Befürworter eine Online-Werbebotschaft, die beispielsweise mit einem Filmchen oder witzigen Sprüchen daherkommt. Dadurch werden die Surfer selbst motiviert, die Werbung weiterzusenden. Die Verbreitung funktioniert damit, so heißt es, autark, dezentral, unkontrolliert und massenhaft – wie bei einer Virusinfektion auf Ebene der User. Nur dass sie davon wissen, absichtlich aktiv werden und die Empfänger sich meist auch von den hübsch verpackten Werbungen unterhalten lassen.
Ein Konzern, der diese Werbemethode bereits erfolgreich einsetzt, ist die Hamburger-Kette Burger King. Marketingleiter Russ Klein bezeichnet ‘Viral’ als die ultimative Erfindung in seinem Bereich. Die Menschen seien schließlich sehr skeptisch geworden gegenüber dem “Madison-Avenue-Gequatsche” herkömmlicher Online-Werbung. Das Web gebe den Konzernen die Chance, innovativ zu sein und die Kunden zu interessieren. Dabei könne sich die Werbebranche die Not zur Tugend machen. Man müsse den Inhalt so verpacken, so sagt er gegenüber dem Magazin E-Commerce-Times, dass die Kunden ihn selbst verbreiten. Burger King will mit Filmchen den Absatz seiner Chicken Burger deutlich nach oben geschraubt haben. Ein Viral zu kreieren sei nicht einfach, sagt er. Aber ein erfolgreiches Viral bedeute, dass die Werbebotschaft wirklich ankomme.
Außerdem sollen die kleinen Messages die Marke glaubwürdiger machen können. Der schwedische Autohersteller Volvo ist für Sicherheit und Stabilität der Autos bekannt, diese Botschaft galt es neu zu verpacken. Jetzt schwört das Unternehmen auf ein Filmchen, in dem eine kleine schwedische Stadt gezeigt wird, in der 32 Bewohner am selben Tag ein Fahrzeug des Herstellers gekauft haben. Dieses Modell wurde für die Schweden im vergangenen Jahr zum Besteller. Mit einer herkömmlichen Botschaft, so heißt es, wäre die Wirkung nicht halb so groß gewesen wie mit dieser unblutigen Dauer-Karambolage.