Nach dem VATM stellen sich auch die Mitglieder eines weiteren Carrier-Verbandes auf die Hinterbeine, wenn es um die geplanten Investitionen der Deutschen Telekom in Breitbandtechnik geht: Der Verband Breko hat dem Konzern vorgeworfen, seine Marktmacht zu missbrauchen und mit dem Scheckbuch statt mit Technik und echtem Ausbau zu agieren.
Hintergrund der Streitigkeiten, über die derzeit eine Anhörung zusammen mit der Bundesnetzagentur läuft, ist der geplante Ausbau von Breitbandanbindungen für 50 deutsche Städte durch die Deutsche Telekom. Rainer Lüddemann, der Geschäftsführer des Breko, stellt diese Investition als Augenwischerei dar. “In Wahrheit nutzt der Marktführer alle Vorteile der langjährig existierenden Infrastruktur, verengt die technischen Kapazitäten an den ohnehin begrenzten Vermittlungsstellen zu den Teilnehmeranschlüssen und gefährdet so den Wettbewerb alternativer Netze.”
Die Anbindung mit Internetzugängen mit 50 Mbit/s ist seiner Darstellung nach lediglich eine Verlagerung der Vermittlungstechnik hin zum Kunden. Bisher schalten die Wettbewerber ihre eigenen Netze mit der Teilnehmeranschlussleitung in den so genannten Kollokationsräumen der Hauptverteiler zusammen. Im Zuge des geplanten Netzausbaus will die Telekom die näher gelegenen Schaltschränke am Straßenrand – die so genannten Kabelverzweiger – technisch aufrüsten. “Dann wird es dort für Wettbewerber im wahrsten Sinne des Wortes eng”, so Lüddemann. Er fürchtet, ähnlich wie seine Kollegen vom VATM, einen Zwei-Klassen-Wettbewerb statt mehr Innovation. Die könne nur durch echte Neuerungen kommen. Er will die Regulierungspolitik der Bundesnetzagentur mit Argusaugen betrachten.
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