Krieg der Messen hat begonnen
Nachdem es die Spatzen in den vergangenen Tagen immer lauter von den Dächern gepfiffen haben, ist es jetzt offiziell.
Nachdem es die Spatzen in den vergangenen Tagen immer lauter von den Dächern gepfiffen haben, ist es jetzt offiziell: Die Berliner Funkausstellung wird ab 2006 jedes Jahr stattfinden. Grund sei die rasante Marktentwicklung mit zweistelligen Zuwachsraten, sagte ein Sprecher der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Berlin. Zudem drängten innovative Produkte in immer kürzeren Zeitabständen auf den Markt.
Der Schritt soll in erster Linie die Abwanderung der Hersteller von Flachbildschirmen, Multimedia-Computern und Hi-Fi-Anlagen zur CeBIT stoppen. Seit Computertechnik und Heimunterhaltung immer stärker miteinander verschmelzen, liefern sich die beiden Branchenmessen IFA und CeBIT einen erbitterten Kampf um Aussteller aus der Boombranche Konsumelektronik. Erst vor wenigen Tagen hatte der japanische Elektronikriese Sony seine Teilnahme an der CeBIT 2006 abgesagt.
Die Deutsche Messe AG reagiert gelassen auf den Turnuswechsel. Die CeBIT habe ein klares Konzept, das weiter verfolgt werden, sagte der für die Computermesse zuständige Vorstand Ernst Raue gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Dieses unterscheide sich wesentlich von dem einer Publikumsmesse wie der IFA. “Wir gehen nicht davon aus, dass die CeBIT in Frage gestellt wird.” Generell aber werde ein einjähriger Turnus die Budgets der Messekunden insgesamt beeinflussen.
Die nächste Funkausstellung in Berlin soll vom 1. bis 6. September 2006 stattfinden. Die großen Elektronikverbänden stehen dem Projekt positiv gegenüber – Tourismusverbände und Vertreter des Hotel- und Gaststättengewerbes hatten bereits seit längerem eine jährliche IFA gefordert. Bislang gab es die Messe alle zwei Jahre.