Hacker stehlen Identitäten für ein Rollenspiel
Der Vorfall wird von der Polizei untersucht und hat eine Diskussion über die südkoreanische Benutzer-Praktiken im Internet ausgelöst.
In Südkorea haben sich rund 2000 Menschen bei dem Online-Spiele-Anbieter NC Soft beschwert, nachdem sie ihre Namen und Ausweisnummern in einem Rollenspiel wiedergefunden hatten.
Laut der Zeitung Korea Times seien die Identitäten zuvor gestohlen und dann in das Spiel ‘Lineage’ eingepflegt worden. Der Anbieter vermutet, die Zahl der Betroffenen könne noch ansteigen, denn in Südkorea müssen Internet-User ihre Ausweisnummern angeben, wenn sie in Online-Shops einkaufen oder via Internet an Spielen teilnehmen. Nach Angaben von NC Soft hat es bislang keinen finanziellen Schaden gegeben, die Hacker seien scheinbar ausschließlich auf die Identitäten für das Rollenspiel scharf gewesen. Ohne die persönlichen Daten von anderen hätten sie selbst nämlich nur maximal zwei Accounts eröffnen können. Der Zugang für das Spiel ist begrenzt und wird über eben diese Nummern kontrolliert.
Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen. Dennoch hat der Vorfall eine Diskussion über die südkoreanische Benutzer-Praktiken im Internet ausgelöst. Laut der Zeitung hält es die Regierung für überflüssig, so detaillierte Informationen über die Spieler zu sammeln. Hacker könnten auf diese Weise zusätzlicher Daten habhaft werden wie Telefonnummern, Wohnort, KFZ-Zeichen oder die Anzahl der Familienmitglieder und damit Missbrauch betreiben. Zur Identifizierung von Spielern stünden auch andere Möglichkeiten zur Verfügung, die weniger essentiell seien als die Nummer auf dem Pass, zitiert das Blatt auch den Manager der koreanischen Sicherheitsbehörde.