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Cisco-Technik erlaubt Kombinationen für neue Geschäftsmodelle

Damit Kommunikationsdienste barrierefrei um die Welt gehen können, sind so genannte Interprovider-Lösungen gefragt, die die einzelnen Protokolle der Carrier-Netze überwinden und Brücken zwischen den Techniken bauen. Für diese Zielgruppe hat Cisco jetzt eine Reihe von Lösungen vorgestellt, die letztendlich auch Unternehmenskunden die Vernetzung ihrer Außenstellen erleichtern soll und in die grundlegenden Router für Carrier eingebaut werden. Sie können die neuen Lösungen dann als geldwerte Dienste an Unternehmen weitergeben, heißt es aus San Francisco.

Beispielsweise soll Multicasting – das ist die so genannte ‘One-to-Many’-Kommunikation von einer Quelle gleichzeitig an viele Teilnehmer – dadurch einfacher werden, heißt es. Bislang waren global operierende Unternehmen immer etwas eingeschränkt, wenn sie weltweites Multicasting machen wollten – sie brauchten dazu verschiedene Service-Provider, die untereinander Interconnect-Verträge auf möglichst tiefer Technik-Ebene haben mussten. Doch auch dann ist dies oft ein kompliziertes und für den Kunden teures und intransparentes Unterfangen, weil ein durchgängiges globales Netzwerk mit einheitlicher Technik natürlich fehlt – wäre es vorhanden, ginge echtes globales Multicasting viel schneller und einfacher. Cisco hat jetzt eine ganze Reihe von Carrier-Produkten mit einer Art von Verbindung ausgestattet, die genau diese Barrieren überwinden und die weltweit verlegten Netze verbinden soll.

Diesen Ansatz nennt der Konzern ‘IP/MPLS Interprovider Capability’ (Internet Protocol / Multi Protocol Label Switching). Diese Technik hat in dem US-Unternhemen Infonet einen ersten Kunden gefunden und soll sich als Bestandteil von Ciscos ‘Next Generation Network’ weiter verbreiten. Damit sollen die Service Provider eine ganze Bandbreite von Diensten Hand in Hand mit anderen Service Providern anbieten können, so Cisco. Die Betreiber und Anbieter von Netzwerken sollen somit bessere Geschäftsmodelle im Portfolio haben.

Im einzelnen bietet der Konzern folgende Dienste an: ‘Inter Autonomous System Multicast Virtual Private Network’ – darunter versteht man die zentrale Verwaltung beim Multicasting über ein VPN; ‘Inter Autonomous System Traffic Engineering’ soll bei der Steuerung des Netzverkehrs helfen; ‘Interprovider MPLS VPN over IP’ soll den Übergang einer VPN-Tunnellösung von einem Übertragungsprotokoll zum anderen erleichtern; ‘MPLS VPN inter-AS/Carrier Supporting Carrier Load Balancing’ – dieses Wortungetüm steht für technische Lösungen, die den Verkehr bei bestmöglicher Ausnutzung der Bandbreite von einem Carrier-Netz zum anderen bringen und somit die Dienste erst ermöglichen; schlussendlich soll ‘Interprovider Network Management Services’ für die Übersicht und Kontrolle bei solchen Übergängen sorgen.

Für Cisco gehören die bilateralen Verträge zwischen den Netzbetreibern mit den neuen Techniken der Vergangenheit an. Und diese Carrier sollen es auch gewesen sein, die Cisco zur Entwicklung der Interprovider-Produkte getrieben haben sollen – mitnichten sei es die Infranet-Idee von Konkurrent Juniper gewesen, die sich ebenfalls mit schwellenfreien, aber sicheren und qualitativ hochwertigen Netzübergängen beschäftigt. Für den Kunden dürften die Lösungen im Mittelpunkt stehen – und die Kosten.

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Silicon-Redaktion

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