Jedes dritte amerikanische Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern beschäftigt eigens Leute, deren Hauptaufgabe darin besteht, die E-Mail-Korrespondenz ihrer Kollegen zu überwachen. Das hat eine Untersuchung des E-Mail-Spezialisten Proofpoint ergeben. Demnach lassen 63 Prozent der Unternehmen die ausgehenden Mails ihrer Mitarbeiter prüfen oder planen, dies künftig zu tun.
Noch populärer ist die Praxis in den größten US-Firmen mit über 20.000 Angestellten. 40 Prozent beschäftigen dort bereits Personal, das die E-Mails überwacht, 32 planen ihr Personal dementsprechend aufzustocken. Hintergrund für die groß angelegte Schnüffelei ist die zunehmende Angst der Unternehmen, dass Firmengeheimnisse oder vertrauliche Daten über die Unternehmensfinanzen an die Öffentlichkeit geraten könnten. Ebenso befürchten die Firmen, dass interne Memos von Mitarbeitern nach außen weitergeleitet werden könnten.
Bereits im vergangenen Monat hatte eine andere Studie erbracht, dass inzwischen über die Hälfte der US-Firmen ihre Mitarbeiter per Video überwacht, um Diebstahl, Sabotage und Gewalt vorzubeugen. 2001 waren es noch knapp ein Drittel. Auch in Deutschland und Europa hat die Überwachung der Mitarbeiter in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Steria Mummert Consulting geht davon aus, dass inzwischen zwei von fünf Mitarbeitern von ihrem Chef am Arbeitsplatz kontrolliert werden.
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