Server: Virtualisierung schlägt 64-Bit Quantensprung
Auf der diesjährigen CeBIT sind bei den Servern Themen wie Konsolidierung und Virtualisierung eher angesagt als die reine Performance. Und das obwohl die 64-Bit-Revolution für ein kräftiges Plus an Rechenpower und den Quantensprung in der Datenverarbeitung sorgt.
Quantensprung auf 64 Bit
Mit der technischen Reife der 64-Bit-Technologie auf x86-Prozessoren kommen jetzt auch entsprechende Produkte. So hat HP noch im Vorfeld der CeBIT drei neue Server mit dem Opteron von AMD vorgestellt. Die Modelle ‘ProLiant BL25p’ und ‘BL35p’ sind die ersten Blade-Server mit der AMD-CPU aus dem Portfolio des Herstellers. Auch der ‘ProLiant DL385’ kommt mit dem AMD-Prozessor, der neben HyperTransport für Vier- und Zweiwege-Server auch Support für 64-Bit-Computing bringt.
Die beiden Blade-Server BL35p und BL25p können bis zu zwei CPUs beherbergen und sind wahlweise mit 2,4 oder 2,6 GHz Taktrate erhältlich. Der BL35p eignet sich besonders für große Rechenzentren, denn in einem 42U-Rack lassen sich hier bis zu 196 Prozessoren unterbringen. Der DL385 ist der AMD-Bruder des DL380, der auf dem Xeon-Prozessor von Intel basiert. Er ist vor allem für den massenhaften Einsatz in großen Rechenzentren konzipiert, eignet sich laut HP aber auch für kleine und mittelständische Unternehmen.
Obwohl inzwischen Intel in Sachen 64-Bit-Technologie mit AMD gleichgezogen hat, steht der Opteron – noch – im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Server-Hersteller. Die AMD-CPU scheint einige Vorteile zu bieten, die nicht unbedingt in den 64-Bit-Extentions stecken. “Ich sehe die Stärke des Opterons im 32-Bit-Computing”, so Andreas Grewing, Manager für Standard Server bei HP, im Gespräch mit silicon.de. Wichtigstes Leistungsmerkmal sei hier die Direct Connect Architecture von AMD, mit der Arbeitsspeicher, I/O und andere Peripherie-Schnittstellen wie etwa PCI-E oder PCI-X direkt an den Prozessorkern angebunden werden. Flaschenhälse wie über den Memory-Controller oder zu geringe Bandbreiten an den I/O-Schnittstellen entfallen so weitgehend.
Und auch Sun stellt auf der Fachmesse mit dem ‘Fire V40z’ einen neuen Vier-Wege-Server auf Opteron-Basis vor. Für Sun stellt die CPU eine preiswerte und vor allem leistungsfähige Alternative dar. Der Hersteller setzt neben den eigenen Sparc-Prozessoren ganz besonders auf AMD. Neben dem Vier-Wege-Server V40 hat der Hersteller seit längerem den ‘V20’ mit zwei Opteron-Prozessoren im Angebot. Unterstützt werden hier die Betriebssysteme Solaris, Linux und Windows.
Außerdem neu im Programm bei den Kaliforniern sind die beiden Workstations ‘W1100z’ und ‘W2100z’, die ebenfalls auf dem Opteron basieren. Hier argumentiert Sun, dass jeder früher oder später eine 64-Bit-Workstation brauchen werde. Mit der Opteron-Architektur könnten schon jetzt parallel 32-Bit und 64-Bit eingesetzt werden. Die W2100z verfügt über einen ‘NVIDIA Quadro’ Grafik-Beschleuniger und kann auf maximal 16 GB Memory zugreifen, allerdings nur mit entsprechendem Betriebssystem. Damit, so Sun gewohnt euphorisch, “lassen sich Datensätze hin und her werfen wie Spielkarten”.