Retek, eine nordamerikanischer Anbieter von Software und Services für Handelsfirmen, wird von der Walldorfer SAP übernommen. Damit stärkt die vor etwa 30 Jahren von ehemaligen IBM-Managern gegründete deutsche Firma ihr Standbein im lukrativen US-Markt. Für den lokalen Spezialisten muss die SAP 496 Millionen Dollar auf den Tisch legen. SAP nimmt gleichzeitig die Gelegenheit wahr, die Manager mit neuen Aufgaben zu betrauen und beginnt nach Angaben des Wall Street Journal ein umfangreiches Stühlerücken.
Eine der hauptsächlichen Veränderungen dabei ist, dass es jetzt einen Verantwortlichen für die etwa 10.000 Entwickler geben wird. Sie sitzen zunehmend in Billiglohngebieten wie Indien und Osteuropa und bekommen jetzt einen eigenen Chef. Außerdem werden die neuen Management-Aufgaben klarer abgegrenzt und auf fünf Top-Manager aufgeteilt, die zeitnah benannt werden sollen. Die Aufgaben sind: Forschung für neue Produkte, Pflege der existierenden Produktlinien, Betreuung der globalen Forscher-Teams, Vertrieb und Installierung von Lösungen sowie der Support und die Aufrechterhaltung der Leistungen.
Diese Bereiche sollen nunmehr stärker getrennt geleitet werden. In der Vergangenheit, so meldet die Zeitung, habe SAP aufgrund eines sehr schnellen Wachstums viele überlappende Verantwortungsbereiche gehabt und beispielsweise nicht mehr effektiv global die Abgabetermine für neue Produkte überwachen und durchsetzen können. Unangetastet von dem Umbau bleiben aber demnach die Rollen und Aufgaben von CEO und Chief Financial Officer. CEO Henning Kagermann wird aber seine bisherigen Marketing-Aufgaben an den neuen Marketing-Leiter Martin Homlish abgeben, der wiederum direkt an Sales-Chef Leo Apotheker berichten wird.
Die Einfügung der Retek-Fachkräfte soll nun auf allen Ebenen beginnen. Retek hat sich vor allem mit integrierten Anwendungslösungen für den Handel sowie mit so genannten Best-of-Breed-Lösungen einen Namen bei den etwa 200 Kunden weltweit gemacht. SAP erachtet den Industriezweig Handel als interessant, da er sich momentan verändere und die Unternehmen dort mehr auf Standardsoftware setzten. Das ist das Spezialgebiet der SAP.
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