Die Note Eins in Killer-Typologie? An einigen US-Universitäten ist das eine echte Chance. Sie bieten als Studienfach “Videospiel” an und bringen die Abteilung in der Fakultät für Informatik oder in der für Medienwissenschaften unter. Damit wird der Milliarden Dollar schweren und wachsenden Industrie für Online-, Video- und PC-Spiele Rechnung getragen, denn sie hungert nach gut ausgebildetem Fachpersonal.
Die Professoren wehren sich dagegen, wenn von anderen Wissenschaftlern Vorlesungen über ‘Die drei Grundtypen in einer definierten Landschaft – der Erfolgstyp, der Forscher und der Killer’ nicht ernst genommen werden. Die Programmierung und das Design von Videospielen sind an den Unis von Kalifornien und Florida hochkomplexe Fächer. Sie beschäftigen sich nicht nur mit Grundprogrammierung. Sie bringen den Studenten auch die Zusammenhänge bei, beispielsweise warum ein Spiel nicht ohne Bösewicht sein kann – er ist es nämlich, der die Kommunikation unter den anderen Figuren in Gang bringt und die gesamte Story in Schwung hält.
Wie die New York Times berichtet, haben sich sogar die ersten Eltern daran gewähnt, dass sie nicht mehr mit einem “angehenden Juristen” angeben können und stellen ihre Töchter und Söhne inzwischen offen als “Videospielfachmann” vor. Videospiele, so die Vertreter der Zunft, haben sogar neue Berufsbilder wie Videospiel-Designer oder -Techniker, aber auch Spezialstellen wie den Videospiel-Landschaftsarchitekt hervorgebracht. Und die großen US-Studios und Hersteller suchen diese Spezialisten händeringend. Tracy Fullerton von der Universität in Berkeley, Kalifornien, zieht Parallelen zu Filmhochschulen. Auch bei deren Start in den 60er und 70er Jahren zweifelten die großen Studios, so die Professorin. Damals hätten die Studios Hollywoods ihren Filmnachwuchs eher unter den Büroboten gesucht – doch dann kamen Spielberg, Coppola und Lucas, und sie hatten Unis besucht und das Handwerk dort gelernt.
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