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RSS-Feeds werden werbetauglich

Really Simple Syndication (RSS), ein Ende der 90er Jahre entwickelter XML-Dialekt, erlaubt bald neue Geschäftsmodelle im Bereich Online-Marketing. Dabei sollen die standardisierten RSS-Tags zusammen mit dem Content auch Online-Werbung transportieren können, die gleichsam huckepack mit dem Feed reisen. Eine neue Lösung des US-Unternehmens Kanoodle soll dies erlauben.

Die Sprache, die etwa 1998 von Netscape entwickelt wurde, gilt als Lösung für das Problem des ‘Information Overkill’ im Web und wird heute vor allem von Content-Anbietern, Newsletter-Sendern oder für Blogging eingesetzt. Dies vor allem dann, wenn die in HTML geschriebenen, oft sehr umgangreichen Seiten und Pop-ups vermieden werden sollen und die reinen Informationen gefragt sind. Kanoodle, der US-Anbieter für Content-basierte gesponserte Links, hat diese Idee jetzt auf die Werbung ausgeweitet.

Unter dem Namen ‘BrightAds RSS’ startet laut US-Medien ab März in den USA ein Selbstbedienungssystem von Kanoodle, das solche RSS-Feeds – vielmehr, ihre Inhalte – mit dafür geeigneter Online-Werbung verbinden soll. Mit dieser Lösung, für die Kanoodle die Technik von Softwarepartner Moreover Technologies verwendet, sollen Werbetreibende ein neues Betätigungsfeld finden können; die Leser von RSS Feed sollen gesponserte Links erhalten. Und die Gewinne, die beim Klicken der Leser auf den Link generiert werden, können durch drei geteilt werden: Sie gehen an Moreover, Kanoodle und den Werbekunden.

Obwohl diese Verbindung von Werbung und Inhalt augenscheinlich der RSS-Idee des zeitsparenden, weil “Pop-up-armen” Surfens widerspricht, nennt dies Jim Pitkow  die “Demokratisierung des Content”. Der CEO von Moreover stellt in den Vordergrund, dass nunmehr auch die kleineren Anbieter von Web-Inhalten eine Möglichkeit hätten, mit ihrem Content Geld zu verdienen und die Kontrolle über diese Verdienstmöglichkeiten zu behalten. Bislang ist das RSS-Feld zwar sehr groß und die Anbieter reichen von Nachrichtenagenturen über Medien bis hin zu Technikfirmen, aber echte Geschäftsmodelle mit diesen Feeds, die sich großer Beliebtheit erfreuen, sind noch nicht ausgemacht. Pitkow will dies ändern.

Silicon-Redaktion

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