Rassismus? OSI bekommt neuen Chef
Wegen Rassismus-Vorwürfen hat der letzte President des Gremiums Open Source Initiative, seinen Posten zu verlassen.
Wegen Rassismus-Vorwürfen hat der letzte President des Gremiums Open Source Initiative, seinen Posten zu verlassen. Jetzt soll Michael Tiemann, Vice President bei dem Reseller Red Hat, dem Vorstand des Standardisierungs- und Lizenzierungsgremiums wieder zu Ansehen verhelfen.
In Verruf geraten war wohl beinahe das ganze Gremium, weil Russ Nelson – vor Tiemann President – einen Blog mit dem Titel “Schwarze sind faul” überschrieben hatte. Danach hatte Nelson einer Welle der Empörung nachgegeben und widerrufen. Der Open-Source-Community wurde dies zu bunt, immer mehr auch angesehene OS-Vertreter forderten Nelsons Rücktritt. So rief das Open Source Development Lab die Organisation zu professionellem und verantwortungsbewusstem Verhalten auf. Die Zusammenarbeit der Gremien stand der US-Presse zufolge in Frage.
Nelson zog nun die Konsequenzen und trat zurück. Er sei lediglich missverstanden worden, ließ er durchblicken. Als weiteren Grund für den Rücktritt nannte Nelson, dass das Amt des OSI-President zunehmend politisch sei und er sich nicht dazu in der Lage sehe, dieses angemessen auszuüben. Er wird in dem Gremium aktiv bleiben, aber dort keine offizielle Rolle mehr übernehmen.
Tiemann hat jetzt neben seiner Tätigkeit für den Distributor auch die Aufgabe, die OSI stärker international sichtbar zu machen. Brasilien soll beispielsweise mehr eingebunden werden, weil sich das Land von Regierungsseite her aktiv für Open Source einsetzt.