Der Software-Werkzeuganbieter Bea Systems hat sich für Eclipse entschieden. Das Unternehmen ist in das Open Source Framework zum Aufbau von Entwicklungsumgebungen eingestiegen und will als strategischer Teil die Weiterentwicklung der Eclipse-Community mit bestimmen. Diese Entscheidung kommt nicht ganz überraschend. Aber die Auswirkungen auf die gesamte Entwicklungswelt für Software dürften sich bald erkennen lassen, einige davon deutet Bea selbst schon an.
Zum einen wird das Unternehmen als Board Member und Strategic Developer fungieren. Als eines von 8 der insgesamt 91 Eclipse-Mitglieder wird das Unternehmen, das sich selbst als Java-Pionier sieht, die Zukunft der Projektentwicklung bei Eclipse mitbestimmen. Jim Rivera, Director of Technology Bea Systems, sagt gegenüber silicon.de: “Im Ganzen rechnen wir damit, dass wir eine Gesamtinvestition von 1,75 Millionen Dollar im Jahr in Eclipse-Arbeit einfließen lassen, das beinhaltet die Vollzeitarbeit von Software Engineers, die wir dafür abstellen werden.”
Zusätzlich listet er noch die Arbeit in der Leitung von Projekten wie dem ‘Web Tools Platform Project’ auf. “Wir schlagen außerdem ein eigenes Technikprojekt vor, das sprachneutrale Entwicklertools zum Ziel hat”, sagt der Technikstratege. Dabei komme dem Unternehmen die langjährige Erfahrung mit verschiedenen Sprachen – BPEL, BPELJ, JSP und andere – zugute. Er weist auch darauf hin, dass Beas Schritt nicht überraschend sei, da bereits vergangenen Sommer das Bea-Projekt ‘Pollinate’ Eclipse unterstützt habe. Die Vorstellung von Beehive stellt er ebenfalls als eine Station auf dem Weg in den Eclipse-Welt dar.
Zu den künftigen Plänen mit Eclipse sagt Rivera: “Wir werden daran arbeiten, zwei bisher getrennte Frameworks für Aspect Oriented Programming (AOP) – das Projekt AspectWerkz’ und ‘AspectJ’ – zusammenzufassen zu einem einzigen Framework; und wir werden bald freie Plug-ins für Memory Leak Detection und für Java Profiling zur Verfügung stellen.”
Außerdem sei Bea stolz darauf, mit der Leitung eines ganz entscheidenden Projektes betraut worden zu sein: dem Web Tools Platform Project. Hier konzentriert sich laut Rivera die Entwicklung aller J2EE-basierten Werkzeuge, sowie aller generischen Web-Protokolle, darunter aller XML-Standards. Das Board von Eclipse ist mit der Leitung einverstanden, denn ein extra für die Eclipse-Projektleitung freigestellter Bea-Techniker wurde jetzt vom Board akzeptiert.
Bea will laut einer Mitteilung mit dem Engagement helfen, dass Eclipse zur alleinigen Plattform für Entwicklungen von offenen Werkzeugen wird. Die Konvergenz in der Java-Industrie wird somit sicherlich vorangetrieben und außen vor bleiben Microsoft und Sun – pikantes Detail dazu: IBM hat vor vier Jahren das Werkzeug-Entwicklungsprojekt Eclipse (englisch für Sonnenfinsternis) gegründet, wie es heißt gegen Sun (englisch für Sonne) und seine proprietären Java-Projekte. IBM streitet diese Konnotation strikt ab, Sun-Manager lieben diese Geschichte.
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