Sie erkennen den Anspruch von Kunstschaffenden an, für ihre Werke entlohnt zu werden. Dennoch sagt eine Gruppe von Internetaktivisten: Privates Kopieren ist kein Verbrechen. Sie fordern in einer Fairsharing-Erklärung die Legalisierung des Kopierens oder Tauschens von Film- und Musikwerken zu privaten Zwecken.
In der Erklärung heißt es: “Wie Millionen andere sind auch wir potentiell straffällig geworden, weil wir irgendwann einmal zu privaten Zwecken Musik- und Filmdateien z.B. in P2P-Netzwerken getauscht haben. Gegen diese Kriminalisierung setzen wir uns zur Wehr.” Wir, das ist ein Netzwerk von Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, darunter Attac, FoeBuD (Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs), Grüne Jugend, Netzwerk Neue Medien und privatkopie.net.
Der Plan, es den Künstlern recht und den Anwendern billig zu machen ist eine Kulturflatrate. FairSharer zahlen 5 Euro im Monat, davon geht die Hälfte an die Kampagne, die andere wird an Kunstschaffende ausgezahlt. Ob sich die Initiative auch tatsächlich auf illegale Downloads bezieht, ist indes nicht klar. P2P- (Peer-to-Peer-) Netze stellen sowohl illegale als auch legale Downloads bereit.
Das öffentliche Bekenntnis ist als eine Art Gegenkampagne zu einem Feldzug der Filmbranche zu verstehen, der seit vergangenem Jahr in Kinos, Zeitungen und Fernsehen läuft. “Raubkopierer sind Verbrecher” heißt es da und gezeigt werden, in den Augen vieler, überzogene Szenarien, die den Filesharer zum Aufhören zwingen soll, bevor er im Gefängnis landet und die Familie alleine lässt, oder auf den sich ‘Knackis’ freuen, da es meist junge Männer zu sein scheinen, die der Filesharer-Gemeinde angehören.
In Frankreich hat ein solches Projekt schon mehr als 38.000 Unterschriften gebracht. Die Aktivisten dort wehren sich gegen die juristische Verfolgung von P2P-Usern und fordern wie die Fairsharer in Deutschland “einen offenen gesellschaftlichen Dialog anstelle der Kriminalisierung großer Bevölkerungsteile”. Die deutsche Erklärung unterschrieben in den ersten zehn Stunden über 1000 Menschen.
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