Wie von der EU-Kommission angeordnet, bietet Microsoft seit dem 15. Juni in Europa Windows XP ohne die Software Media Player – ‘Windows XP N’ – an. Derweil haben große PC-Hersteller keine Pläne, ihre Rechner mit der abgespeckten Windows-Variante zu bestücken. Als Grund nannten Vertreter von Dell, Fujitsu Siemens, Hewlett Packard (HP) und Lenovo das mangelnde Interesse der Kunden.
Man wolle keine Computer mit Windows XP N ausliefern, weil die Kunden erwarteten, dass der Media Player enthalten sei, sagte ein Dell-Sprecher in britischen Medien. Vertreter von HP und Lenovo äußerten sich ähnlich. HP wolle Windows XP N in diesem Jahr auch nicht in Notebooks einbauen, hieß es. Lediglich Fujitsu Siemens teilte mit, die abgespeckte Windows-Version “auf spezielle Anfragen hin” zu installieren.
Dass Windows XP N nicht in Verkauf gelange, werfe die Frage nach der Tragweite der Entscheidung der EU-Kommission vom März 2004 auf, hieß es von Marktbeobachtern. Ein EU-Sprecher wollte den Sachverhalt nicht kommentieren. Dazu sei es noch zu früh, sagte er.
Brüssel hatte Redmond zuletzt den 31. Mai 2005 als Deadline gesetzt, um die Anti-Kartellentscheidung umzusetzen. Daraufhin hatte Microsoft einen Kompromissvorschlag eingereicht. Dieser wird derzeit im Auftrag der EU-Kommission von Microsoft-Konkurrenten bewertet.
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